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    Wie macht sich die diabetische Neuropathie bemerkbar? - Krankheitszeichen, Symptome
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    Wie macht sich die diabetische Neuropathie bemerkbar? - Krankheitszeichen, Symptome

    Die häufigste Form der diabetischen Polyneuropathie (periphere sensomotorische Polyneuropathie) beginnt mit symmetrisch, an beiden Füßen auftretenden sensiblen Reiz- und Ausfallerscheinungen. Die sensiblen Ausfallerscheinungen betreffen vorwiegend die sog. Oberflächenqualitäten, wie z.B. das Vibrations- und Berührungsempfinden, Schmerz- und Temperaturempfinden. Charakteristisch ist auch ein Dehnungs- und Druckschmerz an den Nervenendpunkten in den Muskeln, sowie Missempfindungen (Parästhesien). Kribbeln und Schmerzen in den Füßen und Unterschenkeln werden auch als "burning feet-Syndrom" bezeichnet. Später kann es zu motorischen Ausfällen, z.B. zum Verlust der Muskel- und Sehnenreflexe und schließlich zu schlaffen Lähmungen der Muskulatur kommen.

    Schädigungen der autonomen oder vegetativen Innervation betreffen ganz verschiedene Organsysteme. Den Blutgefäßen z. B. geht die Fähigkeit zur reflektorischen Verengung der Blutgefäße und damit eine wichtige Kontrollfunktion über den Blutdruck und die Durchblutung der einzelnen Organe verloren. Außerdem ist der Abkühlungsmechanismus durch die reflektorische Schweißsekretion vermindert. Die betroffenen Diabetiker haben warme, rote Füße. An anderen Körperstellen wiederum kommt es im Sinne eines Kompensationsversuchs des Körpers zu einer gesteigerten Schweißsekretion. Farbveränderungen der Haut (Pigmentierungsstörungen) werden gelegentlich beobachtet.

    Schädigungen der Nerven am Herzen können schwerwiegende Folgen für den Diabetiker haben. Die Regulation der Herzfrequenz durch Sympathikus und Parasympathikus (die beiden antagonisierenden Teile des autonomen Nervensystems) wird dabei oft beeinträchtigt. Ein arrhythmischer Herzschlag kann in ein Kammerflimmern übergehen. Die Pumpleistung des Herzens ist vermindert und das Risiko für einen plötzlichen Herztod erhöht. Es kann auch zur sog. Frequenzstarre kommen, d.h. Herzfrequenz und Blutdruck können nicht mehr an die jeweilige Lebens- und Belastungssituation des Körpers angepasst werden. Die Schädigung der schmerzleitenden Nerven führt zum Auftreten von klinisch "stummen", schmerzlosen Herzinfarkten.

    Auch der Magen-Darm-Trakt kann von der autonomen diabetischen Polyneuropathie betroffen sein. Durch Bewegungsstörungen der Speiseröhre können Schluckstörungen hervorgerufen werden. Eine Lähmung des Magens (Gastroparese) macht sich durch Völlegefühl, Übelkeit, Aufstoßen und Druck im Oberbauch bemerkbar. Durch die unkontrollierte Nahrungsabgabe in den Darm und die damit unkalkulierbare Resorption von Nährstoffen kann es zu schweren Hypoglykämien kommen. Die Schwäche der Darmmuskulatur macht sich mit Durchfällen und Verstopfung im Wechsel bemerkbar. Der Pupillenreflex kann ebenfalls gestört sein und durch eine herabgesetzte Geschwindigkeit der Weitstellung der Pupille (Mydriasis) auffallen. In seltenen Fällen kommt es auch zu Blasen- und Mastdarmlähmungen mit unwillentlichem Abgang von Harn oder Kot (Inkontinenz). Sexuelle Störungen im Rahmen des Diabetes mellitus sind keine Seltenheit, werden allerdings sowohl vom Arzt als auch von den Diabetikern häufig tabuisiert. Von den männlichen Diabetikern haben etwa 50 %, von den Diabetikerinnen etwa 30% sexuelle Störungen. Durch Affektion des Parasympathikus und Sympathikus im Rahmen der autonomen diabetischen Neuropathie kommt es bei Männern zu Erektions- und Ejakulationsstörungen. Bei den Frauen ist die Fähigkeit zur Vaginalsekretion vermindert und es treten vermehrt Orgasmusprobleme auf.

    Der Befall eines einzelnen Nerven (diabetische Mononeuropathie) tritt eher selten auf. Hirnnerven-Mononeuropathien kommen ganz überwiegend beim älteren Diabetiker vor. In den meisten Fällen ist der N. occulomotorius oder N. Abducens betroffen. Dabei kommt es zu Lähmungen der Augenmuskeln mit Doppelbildern. Charakteristisch sind eine plötzliche einseitigen Blickstarre (Unfähigkeit in verschiedene Richtungen zu Blicken), die oft mit heftigen neuralgischen Gesichtsschmerzen auf der entsprechenden Gesichtsseite vergesellschaftet sind. Lähmungen des Gesichtsnerven (N. Facialis) durch einen Diabetes mellitus werden ebenfalls gelegentlich beobachtet. Dabei kommt es zum Ausfall der mimischen Muskulatur auf einer Gesichtshälfte mit hängendem Unterlid und Mundwinkel. Die Stirn kann nicht mehr in Falten gelegt ("gerunzelt") werden. Mononeuropathien von Rumpfnerven fallen durch Ausbeulungen des Rumpfes oder des Bauches auf (vgl. abdominelle Hernie). Gleichzeitig können auch segmentäre Schmerzen, Sensibilitätsstörungen und Schwitzen auftreten. Es können auch mehrere Segmente betroffen sein, oder das gleiche Segment der anderen Seite. Auch isolierte Nerven an den Armen und Beinen können von dieser Sonderform der diabetischen Neuropathie betroffen sein (N. femoralis N. medianus) Auch hier ist der plötzliche Beginn und der neuralgische Schmerz der sicherste Hinweis auf die Folgeerkrankung eines Diabetes mellitus. Häufig liegt ein Engpasssyndrom zu Grunde (z.B. Karpaltunnelsyndrom mit Einklemmung des N. medianus am Handgelenk), für welches die diabetische Neuropathie wohl eine zusätzliche Disposition darstellt.

    Anja Neufang-Sahr, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

    Dieser Beitrag wurde inhaltlich zuletzt im August 2001 aktualisiert

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