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    Arteriosklerose: Diabetiker müssen besonders aufpassen
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    Arteriosklerose: Diabetiker müssen besonders aufpassen

    (18.09.2008) Menschen mit einer Diabeteserkrankung haben oft auch ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko. Und nicht nur das: Im Vergleich zu Nicht-Diabetikern mit einer Herzgefäßerkrankung ist die verantwortliche Arteriosklerose („Gefäßverkalkung“) bei Diabetespatienten meist deutlich ausgeprägter und schreitet schneller voran. Dies bestätigt eine aktuelle Analyse verschiedener klinischer Studien.

    Arteriosklerotisches Gefäß; Foto: AOK
    Arteriosklerotisches Gefäß
    Foto: DAK

    Herz- und Kreislauf-Erkrankungen stellen die mit Abstand häufigste Todesursache bei Patienten mit Diabetes dar – vor allem Typ 2 Diabetiker sind betroffen. Neben der Zuckerstoffwechselstörung werden hierfür weitere Probleme wie Übergewicht, Insulinresistenz, ein bestehender Bluthochdruck und schlechte Blutfettwerte verantwortlich gemacht. Diese Störungen bestehen oft schon lange, bevor ein Diabetes entdeckt wird und sorgen gemeinsam dafür, dass sich in den Gefäßwänden gefährliche kalkartige Ablagerungen bilden können. Diese so genannte Arterienverkalkung oder Arteriosklerose schädigt die Gefäße und führt über kurz oder lang zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

    Es ist bekannt, dass Diabetiker nach Ereignissen wie einem Herzinfarkt oder einem operativen Eingriff an den Herzkranzgefäßen eine schlechtere Prognose haben als Nicht-Diabetiker mit der gleichen Diagnose. Wissenschaftler um Stephen Nicholls von der Cleveland Klinik in Ohio, USA, haben sich die zugrunde liegenden Mechanismen näher angesehen: Das Team führte eine systematische Datenanalyse von mehreren randomisierten kontrollierten Studien durch, an denen in der Vergangenheit 2.237 Patienten teilgenommen hatten. Alle Personen litten unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und mussten sich Eingriffen an den Herzkranzgefäßen unterziehen. Bei dieser Gelegenheit wurde mit Hilfe des intravaskulären Ultraschalls* der Verkalkungsgrad in den betroffenen Gefäßen bestimmt (Atheromvolumen), das Gefäßlumen ausgemessen („wie weit ist das Gefäß noch offen“) und untersucht, wie schnell die Arterienverkalkung voranschreitet.

    * = IVUS: Ultraschallverfahren, bei dem während einer Herzkatheteruntersuchung ein Miniaturschallkopf im Gefäß platziert wird; mit Hilfe dieses Verfahrens lässt sich sowohl das Gefäßlumen als auch die Gefäßwandstruktur darstellen.

    Das Ergebnis: Tatsächlich wiesen Diabetiker einige Besonderheiten auf, die mit einem höheren Herz-Kreislauf-Risiko und einer schlechteren Prognose verbunden sind. Im Vergleich zu Nichtdiabetikern …

    1. war der Verkalkungsgrad bei den Diabetespatienten sehr viel ausgeprägter (prozentuales und totales Atheromvolumen: signifikant größer mit p < 0,0001 bzw. p = 0,03),
    2. waren die Gefäße der Diabetiker weniger durchgängig (Gefäßlumen: signifikant kleiner mit p = 0,005) und
    3. schritt die Arteriosklerose bei den Diabetikern schneller voran (prozentuales und totales Atheromvolumen nahmen deutlich schneller zu mit p = 0,0001 bzw. p = 0,03).

    Diese Ergebnisse unterstreichen noch einmal, wie wichtig es ist, Herz-Kreislauf-Risiken bei Diabetespatienten so früh wie möglich zu erkennen. Je besser der Blutzucker eingestellt ist und je konsequenter weitere Begleiterkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen behandelt werden, umso größer ist die Chance, dem Voranschreiten der Arteriosklerose entgegenzuwirken und Schäden an Gefäßen und Herz zu vermeiden.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Nicholls SJ, Tuzcu EM, Kalidindi S et al. Effect of diabetes on progression of coronary atherosclerosis and arterial remodeling: a pooled analysis of 5 intravascular ultrasound trials. J Am Coll Cardiol 2008; 52: 255-62

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