Diabetes Deutschland

 

Diabetes und Schwangerschaft

Noch vor 30 Jahren galt das Thema Schwangerschaft und Geburt für Diabetikerinnen als weitgehend tabu – der Grund hierfür waren die vielfältigen Risiken für Mutter und Kind, die oft nur schwer in den Griff zu bekommen waren. Dies hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt.

Neue medizinische Erkenntnisse, eine präzisere Diagnostik und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten haben dazu geführt, dass eine Diabetikerin heutzutage wie jede andere Frau auch gesunde Kinder zur Welt bringen kann. Voraussetzung ist allerdings, dass die gesamte Schwangerschaft sorgfältig überwacht wird und der Glukosestoffwechsel optimal eingestellt ist: Allein die schwangerschaftsbedingten Veränderungen der Hormonspiegel machen es schwieriger, den Blutzucker konstant zu halten.

Medikamente (Insulin), Ernährung und sportliche Aktivitäten müssen in dieser Zeit oft immer wieder neu angepasst werden. Bei einer guten Stoffwechsellage ist die Komplikationsrate bei Kind und Mutter aber nicht höher als bei einer Nicht-Diabetikerin. Wichtig ist deshalb vor allem, dass sich die Diabetikerin während der gesamten Schwangerschaft nicht nur gynäkologisch, sondern gleichzeitig auch diabetologisch mitbetreuen lässt. Im günstigsten Fall setzt eine Diabetikerin ihren betreuenden Arzt frühzeitig von ihren Schwangerschaftsplänen in Kenntnis, damit bereits im Vorfeld vor Eintritt der Schwangerschaft die Therapie angepasst und die Überwachung intensiviert werden kann.

Bei manchen – bisher gesunden – Frauen tritt ein Diabetes erstmals während der Schwangerschaft auf, in diesem Fall spricht man von einem Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes). Auch Gestationsdiabetikerinnen müssen – genauso wie „echte“ Diabetes-Patientinnen – konsequent behandelt und regelmäßig überwacht werden. Nur so lassen sich Risiken für das Kind und die Mutter vermeiden.

Stillen

Die Vorteile des Stillens für die Mutter und das Kind sind ein häufig diskutiertes Thema. Die Zeiten, in denen das Stillen bei Frauen mit Diabetes noch problematisch gesehen wurde, sind allerdings lange vorbei. Heutzutage wird Diabetikerinnen das Stillen über einen längeren Zeitraum sogar ausdrücklich empfohlen.

Muttermilch ist die beste Form der Säuglingsernährung, auch und gerade bei Diabetikerinnen. Sie fördert die Entwicklung der kindlichen Immunabwehr und verringert die Wahrscheinlichkeit von späterem Übergewicht oder einer Diabetes-Erkrankung beim Kind. Die Qualität der Muttermilch wird durch die Zuckerkrankheit in keiner Weise beeinflusst. Für die Mutter hat das Stillen ebenfalls Vorteile: Die niedrigen Östrogenspiegel während der Stillzeit wirken sich günstig auf den Glukose- und Fettstoffwechsel aus. Hierdurch sinkt oft der Insulinbedarf der Mutter. Diabetikerinnen können und sollten also stillen – davon profitieren sowohl das Kind als auch die Mutter.


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