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Adipositas-Chirurgie – So ist der Trend in Deutschland
14.05.2014 Seit dem Jahre 2005 werden im Rahmen einer Qualitätssicherungs-Studie die Daten zur aktuellen Situation der Adipositas-Chirurgie in Deutschland erfasst. Wo stehen wir heute?
Die Erfassung der Daten zur operativen Therapie der Adipositas (bariatrische Chirurgie) in Deutschland erfolgt auf freiwilliger Basis in einer Online-Datenbank. Dabei werden alle Ersteingriffe sowie Zweit- und Dritteingriffe dokumentiert. Die Teilnahme an dieser Qualitätssicherungsstudie ist Voraussetzung für die Zertifizierung entsprechend den Richtlinien der Fachgesellschaft.
Seit 2005 wurden 13.879 Adipositas-chirurgische Eingriffe an 83 Einrichtungen dokumentiert. Die Zahl der Ersteingriffe stieg von 596 im Jahr 2005 auf 11.835 im Jahr 2010. Seit 2005 wurden 1.483 Zweit- und Dritteingriffe dokumentiert. Der Roux-en-Y-Gastric Bypass (Magenbypass) und die Sleeve-Gastrektomie (Anlage eines Schlauchmagens) waren die am häufigsten durchgeführten Verfahren. Die Sleeve-Gastrektomie ist mit 1.564 Eingriffen im Jahr 2010 das Operationsverfahren mit dem größten Zuwachs. Der mittlere Body-Mass-Index (BMI) der operierten Patienten lag im Jahre 2010 bei 48,8 kg/qm (starke Fettsucht) und 84,8 % der operierten Patienten hatten Begleiterkrankungen.
Kommentar: Die Adipositas-Chirurgie wird in Deutschland zunehmend akzeptiert und praktiziert. In Deutschland wird die Adipositas-Chirurgie aber im Vergleich mit anderen westlichen Ländern immer noch relativ selten durchgeführt, meist bei stark fettsüchtigen Menschen und bei Patienten mit Begleiterkrankungen, viele davon mit Diabetes.
Die detaillierte Erhebung und Analyse der Daten ermöglicht die Qualität der Prozesse und Ergebnisse von operativen Eingriffen bei Fettsucht zu beurteilen. Das Junktim zwischen der Teilnahme am Qualitätssicherungsprogramm, Zertifizierung als Adipositas-Zentrum und Vergütungsstruktur wird hoffentlich dazu führen, dass in Zukunft alle Chirurgischen Kliniken, die solche Operationen durchführen, ihre Daten offenlegen und dann auch zertifiziert sind.
Autor: Prof. Dr. med. W.A. Scherbaum, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Universitätsklinikum Düsseldorf, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf
Quelle: C Stroh et al.: Aktuelle Daten der Qualitätssicherungsstudie für operative Therapie der Adipositas in Deutschland. Zentralblatt Chirurgie 2013, 138: 180–188.
Siehe auch:
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Ist ein Magenband zur Gewichtsabnahme auch bei Jugendlichen geeignet?
