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Nieren

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Eine häufige Komplikation beim Diabetes mellitus ist die Schädigung der Nieren, die so genannte diabetische Nephropathie. Die Nieren lassen zunächst das kleine Eiweiß Albumin vermehrt durch (Albuminurie). Eine Mikroalbuminurie ist ein erster Hinweis auf eine Nierenschädigung bei Diabetes.

Wird eine diabetische Nierenschädigung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, droht ein Funktionsverlust der Nieren, der bis zum Nierenversagen mit Dialysepflicht führen kann. Außerdem ist bei Diabetikern mit Nierenschäden auch das Risiko für eine Herz- und Kreislauferkrankung deutlich erhöht.

Diabetische Nephropathie

Die diabetische Nephropathie entwickelt sich schleichend über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Die ersten Veränderungen an den Nieren vollziehen sich, ohne dass der Patient etwas davon merkt. Wenn eine massive Eiweißausscheidung im Urin und ein Anstieg der Nierenwerte (Kreatinin, Harnstoff) im Blut zu verzeichnen ist, sind die Nieren oft schon dauerhaft geschädigt. Es kommt dann auch zu einem Anstieg des Blutdrucks und evl. zu einer Wasseransammlung in den Beinen (Ödeme). Schließlich kann die Nierenfunktion ganz zum Erliegen kommen. Damit das Blut dann trotzdem noch ausreichend von Schadstoffen befreit wird, muss der betroffene Patient dann regelmäßig mit der Dialyse behandelt werden. Ein Drittel aller Patienten in Deutschland, die sich regelmäßig einer Blutwäsche (Dialyse) unterziehen müssen, sind Diabetiker. Bei der Hämodialyse (Blutwäsche) wird das Blut durch Maschinen außerhalb des Körpers ausgewaschen und von harnpflichtigen Stoffen befreit. Neben der Hämodialyse gibt es auch die Peritonealdialyse, bei der das Blut durch regelmäßige Einleitung von Spülflüssigkeit in die Bauchhöhle von dialysierfähigen Stoffen gereinigt wird. Obwohl die Verfahren zur Dialyse innerhalb der letzten Jahre technisch weiterentwickelt wurden, bergen sie eine Vielzahl an möglichen Komplikationen und einen erheblichen Verlust an Lebensqualität. Dies kann durch eine Nierentransplantation deutlich gebessert werden.

Wichtig zu wissen

Damit es nicht soweit kommt, ist es wichtig, eine Nierenschädigung so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln. Die Anfangsstadien der Nephropathie machen in der Regel keine Beschwerden. Die Nierenschädigung bleibt daher vom Patienten lange Zeit unbemerkt. Allerdings kann mit Hilfe entsprechender Urin-Untersuchungen bereits frühzeitig eine leichte Erhöhung der Eiweißausscheidung im Urin (Mikroalbuminurie) festgestellt werden.

Bei guter Blutzucker- und Blutdruckeinstellung bzw. möglichst frühzeitiger Therapie lässt sich das weitere Voranschreiten der Nierenschädigung aufhalten. Wird die Nephropathie in einem sehr frühen Stadium entdeckt, können sich die krankhaften Veränderungen mit einer konsequenten Stoffwechseleinstellung und Blutdruckkontrolle und Nikotinverzicht unter Umständen sogar wieder vollständig zurückbilden. Dies gilt allerdings nur bis zu einem bestimmten Schädigungsgrad: Ist die Nephropathie bereits sehr weit fortgeschritten, lassen sich ein drohendes Nierenversagen und die Dialysepflicht meist nicht mehr vermeiden.


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