Diabetes mellitus: Fazit
Der Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, von der mehr als 5 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind.
- Man geht von einer Dunkelziffer von 40 bis 50 % unerkannter Diabetiker aus. Demnach dürfte die tatsächliche Zahl in Deutschland 7 bis 8 Millionen betragen. Man rechnet in den nächsten 25 Jahren damit, dass die Anzahl der Typ 2 Diabetiker weltweit von derzeit 175 Millionen auf 300 Millionen Betroffene ansteigen wird.
- Zur Erfüllung der Körperfunktionen braucht der Körper Energie, die durch die Verbrennung von Nährstoffen gewonnen wird. Das Hormon Insulin ist vor allem für den Transport von Zucker aus dem Blut in die Zellen verantwortlich, wo dieser zur Energiegewinnung verbrannt wird.
- Beim Diabetes mellitus werden zwei Typen unterschieden. Der Typ 1 Diabetes beruht auf einem Mangel an Insulin infolge einer Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen. Beim Typ 2 Diabetiker sprechen die Körperzellen schlechter auf Insulin an. Diese Art der Zuckerkrankheit wurde früher auch als Altersdiabetes bezeichnet.
- Bei unzureichender Behandlung kommt es zu einer Reihe von Fehlfunktionen bis hin zum Versagen verschiedener Organe. Insbesondere kann es durch Veränderungen an den kleinen Blutgefäßen zu Augenschäden (Retinopathie) bis zur Erblindung, Nierenschäden (Nephropathie) bis zum Nierenversagen, Nervenschäden (Neuropathie)
- Bei der Behandlung des Diabetes mellitus werden verschiedene Ziele angestrebt: die Erhaltung einer hohen Lebensqualität, die Vermeidung von akuten Stoffwechselentgleisungen, und insbesondere die Vermeidung von Folgeerkrankungen (z.B. Schäden an Herz, Blutgefäßen, Nieren, Augen, Füßen.
- Die Behandlung eines Typ 1 Diabetes besteht im Ersatz des fehlenden Insulins. Der Typ 2 Diabetes kann durch gesunde Ernährung, Gewichtsabnahme und verstärkte körperliche Aktivität verhindert oder gebessert werden. Reicht dies nicht, sind Tabletten (orale Antidiabetika) oder eine Insulintherapie angezeigt.
Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, Deutsche Diabetes-Klinik
Dieser Beitrag wurde inhaltlich zuletzt im Januar 2005 aktualisiert
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