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    Bei Mädchen mit Diabetes ist die Menarche verzögert
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    Bei Mädchen mit Diabetes ist die Menarche verzögert

    (25.01.2006) Bei jungen Typ 1 Diabetikerinnen setzt die erste Regelblutung , Menarche genannt, im Durchschnitt später ein als bei Mädchen ohne Diabeteserkrankung. Zu diesem Ergebnis kommt ein Wissenschaftlerteam aus den USA, das in der Studie Wisconsin Diabetes Registry Project 288 Mädchen und junge Frauen mit Typ 1 Diabetes seit Anfang der 90er Jahre beobachtet hatte.

    Jugentliche mit dem Hund
    Foto: AOK-Bundesverband
    Bis zum Jahr 2002 berichteten insgesamt 188 der Teilnehmerinnen über das Eintreten der Menarche. Im Mittel kam es im Alter von 12,78 Jahren zur ersten Regelblutung. Damit lagen die Mädchen mit Typ 1 Diabetes signifikant über dem durchschnittlichen Menarche-Alter, das in den USA im gleichen Zeitraum 12,54 Jahre betrug.

    Untersuchungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass das spätere Eintreten der ersten Regelblutung häufig mit einer verminderten Knochendichte und Störungen im Fortpflanzungszyklus bei Frauen verknüpft ist. Die Verzögerung der Menarche könnte auch ein Hinweis auf andere hormonelle Auffälligkeiten bei jungen Frauen mit Typ 1 Diabetes sein – mit bisher unbekannten Konsequenzen.

    Die Studienleiterin Kirstie K. Danielson von der University of Wisconsin sieht die Verbindung zur verzögerten Menarche in den langfristig erhöhten Blutzuckerwerten (gemessen am HbA1c-Wert) der Diabetikerinnen: Pro Anstieg des HbA1c-Wertes um 1,0 % – gemessen drei Jahre vor Eintritt der ersten Regelblutung – war die Menarche um durchschnittlich 1,3 Monate verzögert. Im Umkehrschluss könnte eine verbesserte Einstellung der Blutzuckerwerte auch zu einem „normalen“ Menarche-Alter verhelfen, folgerte Danielson.


    Bei Vorliegen einer Typ 1 Diabeteserkrankung tritt die erste Regelblutung häufig später auf als beim Durchschnitt aller Mädchen. Das Ausmaß der Verzögerung scheint dabei von der Güte der Blutzuckereinstellung vor der Menarche abzuhängen: Je höher der HbA1c-Wert ist, umso später setzt die erste Regelblutung ein. Ob und welche Konsequenzen die verzögerte Menarche für die Typ 1 Diabetikerinnen tatsächlich hat, muss in weiteren Untersuchungen geklärt werden.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,
    Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Danielson KK, Palta M, Allen C et al. The association of increased total glycosylated hemoglobin levels with delayed age at menarche in young women with type 1 diabetes. J Clin Endocrinol Metab 2005; 90: 6466-6471

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