Immer mehr Übergewichtige
(09.06.2006) Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren im Jahr 2005 insgesamt 58% der erwachsenen Männer und 42% der erwachsenen Frauen in Deutschland übergewichtig. Der Anteil Übergewichtiger ist im Vergleich zu 1999 (Männer 56%, Frauen 40%) gestiegen. Das zeigen die Ergebnisse der Mikrozensus-Zusatzbefragung, bei der 2005 erstmals 1% der Bevölkerung zu gesundheitsbezogenen Themen befragt wurde.
Übergewicht wird nach dem so genannten Body-Mass-Index bestimmt. Dieser Index wird errechnet, indem man das Körpergewicht (in Kilogramm) durch die Körpergröße (in Metern, quadriert) teilt, Geschlecht und Alter bleiben unberücksichtigt. Die Weltgesundheitsorganisation stuft Erwachsene mit einem Body-Mass-Index über 25 als übergewichtig, mit einem Wert über 30 als stark übergewichtig ein. So gilt beispielsweise ein 1,80 m großer Erwachsener ab 81 Kilogramm als übergewichtig und ab 97 Kilogramm als stark übergewichtig.
Nach dieser Einteilung hatten 14% der Männer und 13% der Frauen starkes Übergewicht. In allen Altersgruppen waren Männer häufiger übergewichtig als Frauen.
Übergewicht ist bereits bei jungen Erwachsenen weit verbreitet und steigt mit zunehmendem Alter. Bereits bei den 20- bis 24-Jährigen waren 26% der Männer und 16% der Frauen übergewichtig. Bei den 65- bis 69-jährigen Männern mit 74% und bei den 70- bis 74-jährigen Frauen mit 64% erreichten die Fälle von Übergewicht ihre Spitzenwerte.
Untergewicht, das heißt ein Body-Mass-Index von weniger als 18,5, ist in Deutschland weitaus weniger verbreitet als Übergewicht. Frauen waren 2005 wesentlich häufiger (4%) untergewichtig als Männer (1%). Junge Frauen im Alter von 18 und 19 Jahren waren sogar zu 14% untergewichtig, 20- bis 24-Jährige noch zu 11%.
Verheiratete und verwitwete Männer sind zu 67% beziehungsweise 65% übergewichtig, ledige Männer zu 39%. Verwitwete Frauen (56%) sind häufiger von Übergewicht betroffen als Verheiratete (45%). Bei ledigen Frauen waren 23% übergewichtig, dagegen hatten 8% Untergewicht. Ledige Männer hatten mit 59% den größten Anteil an Normalgewichtigen, ebenso ledige Frauen mit 69%.
Fragen zu den Rauchgewohnheiten waren ebenfalls Bestandteil der Mikrozensus-Zusatzbefragung. Ehemalige Raucher – sowohl Männer als auch Frauen – waren deutlich häufiger übergewichtig als aktive Raucher: Bei den ehemals rauchenden Männern hatten 71% einen Body-Mass-Index von mehr als 25, der Anteil bei den aktiven Rauchern betrug 51%. Ex-Raucherinnen waren zu 43% übergewichtig, Raucherinnen zu 33%.
Im Jahr 2005 gaben 32% der männlichen Bevölkerung im Alter von 15 und mehr Jahren an zu rauchen, diese Quote ist seit 1995 (36%) stetig gesunken. Die Raucherquote der Frauen ist über die betrachteten Jahre konstant geblieben (2005: 22%). In jeder Altersgruppe rauchten Frauen weniger häufig als Männer.
Insgesamt rauchten im Jahr 2005 28% der Männer und 19% der Frauen regelmäßig. Für beide Geschlechter findet sich in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen der höchste Anteilswert (38% Männer beziehungsweise 30% Frauen). Ab dem Alter von 40 Jahren verringert sich der Anteil der regelmäßigen Raucher kontinuierlich.
Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigen sich auch beim Familienstand: 50% der geschiedenen Männer sind Raucher, bei den Frauen waren es nur 38%. Auch die ledigen Männer haben mit 38% einen deutlich höheren Raucheranteil als die ledigen Frauen mit 29%.
Detaillierte Ergebnisse der Mikrozensus-Zusatzbefragung 2005 zu diesen Themen und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Krankheit und Unfallverletzung enthält die Broschüre „Leben in Deutschland – Haushalte, Familien und Gesundheit, Ergebnisse des Mikrozensus 2005“.
Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 6. Juni 2006
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