Nikotinamid (Vitamin-B-Derivat) ohne Einfluß auf Entwicklung von Diabetes Typ 1
(09.10.2002) Effekte von Tadalafil (IC351) bei Bedarf in der Behandlung von Erektionsstörungen (Erektile Dysfunktion) bei Männern mit Diabetes.
Foto: AOK-Bundesverband
Tadalafil hat ähnliche Wirkungsweisen wie Sildenafil (Viagra) (potente und selektive Inhibition der Phosphodiesterase Typ 5). In der hier besprochenen Studie (doppelblinde placebocontrollierte Multizenter-Studie) wurden die Wirksamkeit und Sicherheit einer Bedarfsmedikation mit Tadalafil bei Männern mit Diabetes und leichter bis schweren Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion) untersucht.
Eingeschlossen wurden 216 Männer (mittleres Alter: 56 Jahre) mit leichter bis schwerer Erektionsstörung und Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2. Während einer behandlungsfreien 4-wöchigen Run-in-Phase wurden als Standard-Fragebogen zur erektilen Dysfunktion der sog. "International Index of Erectile Function" (IIEF) und als Patiententagebuch der sog. "Sexual Encounter Profile" (SEP) erhoben. Danach wurde unter den Patienten bezüglich der Einnahme von Placebo oder Tadalafil (10 mg oder 20 mg) nach Bedarf über 12 Wochen eine Zufallsauswahl bezüglich der Gruppenzugehörigkeit getroffen.
Die Therapie mit Tadalafil (10 und 20 mg) war hinsichtlich der mit "Ja" beantworteten Fragen bezüglich der Wirksamkeit der Placebobehandlung ("Hat die Behandlung Ihre Erektionen verbessert?") nach 12 Wochen bedeutend überlegen: unter Tadalafil 10 mg bei 56%, 20 mg bei 64% gegenüber 25% unter Placebo.
Beide Dosierungen von Tadalafil verbesserten im Vergleich zu Placebo die Antworten zu den relevanten Fragen zur erektilen Dysfunktion. Darüber hinaus verbesserte Tadalafil (Dosierungen: 10 und 20 mg täglich) die Ergebnisse der Fragen 1-5 des IIEF um >5 Punkte bei 44% und 56% der Patienten im Vergleich zu 13% unter Placebo. Unter Tadalafil (Dosierung: 10 und 20 mg täglich) stiegen auch die Prozentzahlen der Patienten mit erfolgreichen Versuchen beim Geschlechtsverkehr auf 44% und 51% an, während sie unter Placebo bei 16% lagen.
Diese Studie zeigt, dass Tadalafil (10 und 20 mg) als Bedarfsmedikation in der Behandlung der erektilen Dysfunktion bei Männern mit Diabetes wirksam und gut verträglich ist. Die Erfolgsraten der höheren Dosierung (20 mg) sind teils vergleichbar bzw. liegen knapp unter denen wie sie unter Sildenafil (Viagra) bei Typ 2 Diabetikern berichtet wurden. Prof. Dr. med. Dan Ziegler, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Quelle: Effekte von Tadalafil (IC 351) bei Bedarf in der Behandlung der erektilen Dysfunktion bei Männern mit Diabetes; Sáenz de Tejada et al. , Diabetologia im Druck
Redaktion: Dr. med. M. Stapperfend, Prof. Dr. med. W. Scherbaum |