Nicht-alkoholische Fettleberhepatitis (NASH) - eine mögliche Komplikation
(21.01.2002) Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 oder Übergewicht haben ein deutlich erhöhtes Risiko, Fett in die Leberzellen einzulagern und somit eine Fettleber (sog. nicht-alkoholische Fettleber) zu entwickeln. Man schätzt, dass mehr als 50% der Menschen mit Diabetes oder Übergewicht betroffen sind.
Eine mögliche Komplikation der nicht-alkoholischen Fettleber ist deren Entzündung und damit Übergang in eine sogenannte nicht-alkoholische Steatohepatitis, die auch als NASH bezeichnet wird. Die genauen Ursachen der NASH sind bis heute nicht eindeutig geklärt, jedoch ist das Risiko für deren Entstehung umso größer, je älter, dicker und diabetischer ein Patient ist. Auch die exakte Prognose der NASH ist nicht klar. Man muss aber befürchten, dass 10 bis 20% der Patienten im Verlauf von 10 Jahren eine Leberzirrhose entwickeln können.
Patienten mit einer NASH sind in der Regel zunächst beschwerdefrei, nur gelegentlich wird eine Abgeschlagenheit oder rechtsseitiger Oberbauchschmerz angegeben. Laborchemisch findet sich häufig eine nur milde Erhöhung der Leberwerte. Im Ultraschall lässt sich typischerweise eine vergrößerte und verfettete Leber nachweisen. Die eindeutige Diagnose einer NASH ist nur in Verbindung mit der Anamnese des Patienten, seinen Laboruntersuchungen und dem Befund einer Leberbiopsie zu stellen.
Therapeutisch stehen bei der Behandlung der NASH Allgemeinmaßnahmen an erster Stelle. Generell kann bei den meist übergewichtigen Patienten eine moderate Gewichtsreduktion empfohlen werden. Bei Patienten mit einer Störung des Glukosestoffwechsels oder einer Fettstoffwechselstörung empfiehlt sich wenn möglich die Optimierung dieser Stoffwechselparameter. Es gibt erste Hinweise, dass die Diabetesmedikamente Metformin sowie die Insulinsensitizer neben einer günstigen Beeinflussung des Blutzuckers auch zu einer Verminderung der Leberentzündung führen und somit die Prognose der NASH verbessern könnten. Insgesamt handelt es sich jedoch noch nicht um etablierte Standardtherapien, da noch nicht ausreichend gute Ergebnisse aus Studien vorliegen.
Dr. med. Carsten Otto Medizinische Klinik Großhadern, Klinikum der Universität München
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