Was kann ich bei einer verminderten Wahrnehmung von Unterzuckerungen tun ?
(20.03.2000) Nach längerer Diabetesdauer haben einige Menschen das Problem, Unterzuckerungen zu spät oder gar nicht zu erkennen. Häufig sind Typ-1 Diabetiker davon betroffen. Ursache ist meist das Fehlen einer Gegenregulation bedingt durch eine autonome Neuropathie.Psychologen, vor allem aus den USA, haben sich intensiv mit diesem Problem beschäftigt und ein Programm entwickelt, mit dem eine verbesserte Blutzuckerwahrnehmung trainiert werden soll.
Dabei besteht der Grundgedanke darin, verstärkt auf noch verbliebene Symptome zu achten bzw. eindeutige Symptome zu finden. Das bedeutet, wenn körperliche Anzeichen einer Gegenregulation wie Unruhe, Zittern, Schwitzen ausbleiben, sollte man verstärkt auf Hinweise eines Zuckermangels im Gehirn achten wie plötzliche Stimmungsveränderungen, Denkstörungen, Wahrnehmungs- und Bewegungsstörungen und Langsamkeit. Durch einfache Selbsttests (zum Beispiel Kopfrechnen) kann jederzeit die geistige Leistungsfähigkeit auf eine eventuelle Beeinträchtigung überprüft werden. Auch in Deutschland werden Übungsleiter in Anlehnung an das amerikanische Programm ausgebildet. Wer als Betroffener an einem Training teilnehmen bzw. nähere Informationen möchte, kann sich an folgende Adressen wenden:
Diabetesstation der Uniklinik Kiel Diplom-Psychologin Susan Woods-Büggeln Tel.: 0431/597-1319
Herz- und Kreislaufzentrum Bad Oeynhausen Diplom-Psychologin Katrin Ramöller Tel.: 05731/972368
Diabetesklinik Bad Mergentheim Diplom-Psychologe Peter Mattenklodt Tel.: 07931/594517
Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf |