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    Ist die einheimische Sprue (Zöliakie) eine mögliche Ursache für die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ-1?
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    Ist die einheimische Sprue (Zöliakie) eine mögliche Ursache für die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ-1?

    (21.06.2001) Die Zöliakie ist wie der Diabetes mellitus eine Autoimmunkrankheit. Hierbei entwickelt das Immunsystem des Körpers Lymphozyten und Antikörper, die gegen körpereigene Zellen gerichtet sind.

    Beim Diabetes mellitus Typ-1 kommt es zu einer Zerstörung der insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse.

    Bei der Zöliakie richtet sich die Immunreaktion gegen die Dünndarmschleimhaut. Hierdurch können Nährstoffen wie Vitamine und Mineralstoffe nicht mehr aufgenommen werden. So kommt es zu Durchfall und Mangelernährung sowie zu Stoffwechselentgleisungen. Die Zöliakie wird bei genetischer Veranlagung häufig schon im Säuglings- und Kindesalter durch die Aufnahme von Gluten, einem Klebereiweiß im Getreide, ausgelöst. Die Behandlung erfolgt durch glutenfreie -d.h. getreidefreie - Ernährung auf der Basis von Mais und Reis und ist bei konsequenter Einhaltung erfolgreich.

    In der Vergangenheit wurde in verschiedenen Studien gezeigt, dass die Zöliakie häufiger als erwartet bei 2-8% der Typ-1-Diabetiker zu finden ist. Dies wurde kürzlich in einer italienischen Studie bestätigt. An dieser Studie nahmen fast 500 Typ-1-Diabetiker, mehr als 800 Personen aus deren Verwandtschaft I. Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) und zur Kontrolle 4000 Nicht-Diabetiker teil. Alle Studienteilnehmer wurden auf das Vorliegen von für die Zöliakie typischen Antikörpern (Anti-Endomysial-Antikörper) untersucht. Bei Nachweis der Antikörper wurde eine Darmschleimhautentnahme durchgeführt. In allen Fällen bestätigte sich hierdurch die Diagnose einer Zöliakie. Häufig war die Zöliakie jedoch bisher unbemerkt geblieben. Außerdem wurde das Vorliegen weiterer Autoimmunkrankheiten z.B. der Schilddrüse, der Haut, der Gelenke u.a. in allen drei Gruppen untersucht. Eine Zöliakie fand sich nach Auswertung der erhobenen Daten bei knapp 6% der Diabetiker, bei knapp 2% der Verwandten und nur bei 0,25% in der Gruppe der Nicht-Diabetiker. Wenn bei den Diabetikern oder erstgradig Verwandten zusätzlich eine Zöliakie festgestellt wurde, lag auch wesentlich häufiger mindestens eine weitere Autoimmunkrankheit vor (Diabetiker: 36% gegen 6%, Verwandte: 19% gegen 3%.

    Die Verfasser der Studie ziehen aus Ihren Untersuchungen verschiedene Schlüsse:

    1. Verwandte I. Grades von Typ-1-Diabetikern gehören zur Risikogruppe für die Entwicklung einer Zöliakie
    2. Bei Typ-1-Diabetikern mit Zöliakie treten gehäuft auch andere Autoimmunkrankheiten auf, was in der häufig erst spät bekannt gewordenen Zöliakie eine Ursache haben könnte
    3. Ein Suchtest (Screening) nach Zöliakie könnte gerade bei Diabetikern das spätere Auftreten von Symptomen wie Durchfall verhindern und insbesondere das Risiko für weitere Autoimmunkrankheiten verringern
    4. Dieser Test verspricht Erfolge, da in der Studie nur weniger als jeder Fünfte, bei dem durch den Suchtest eine Zöliakie bekannt geworden ist, die empfohlene glutenfreie Diät nicht eingehalten hat

    Die Autoren halten es sogar für möglich, dass eine unerkannte Zöliakie durch eine Veränderung des Immunsystems des Darmes die Entwicklung eines Diabetes Typ-1 begünstigen könnte. Falls sich diese Annahme bestätigt, würde sich durch einen einfachen Antikörpertest und die anschließende konsequente glutenfreie Ernährung sogar eine Erkrankung wie der Diabetes-Typ-1 verhindern lassen.

    Neue Antikörpertestsysteme, mit denen die Zöliakie-Antikörper sehr zuverlässig nachgewiesen werden können, wurden in mehreren Studien bereits entwickelt.

    Dr. Melanie Stapperfend, Priv. Doz. Dr. Jochen Seißler, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

    Quelle: Diabetologia (2001) 44:151-155.

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