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    Hauptsymposium "Hypoglykämiewahrnehmung"

    (05.06.2002) Neues von der 37. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in Dresden im Mai 2002: Bericht zum Hauptsymposium "Hypoglykämiewarnehmung" am 11. Mai unter dem Vorsitz von Prof. Gabriele Fehm-Wolfsdorf und Prof. Werner Scherbaum

    Das Erkennen und Vermeiden von Hypoglykämien wird für eine zunehmende Zahl von Menschen mit langjährigem Typ 1 Diabetes zum Problem. Cryer hat schon 1994 in seine Banting-Vorlesung nachdrücklich auf das Dilemma der modernen Diabetestherapie hingewiesen, zwischen dem Vermeiden von Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus einerseits und dem Vermeiden von Hypoglykämien andererseits den richtigen Weg zu finden. Das Symposium Hypoglykämiewahrnehmung stellt von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Praxis die neuen Erkenntnisse zur Hypoglykämiewahrnehmung vor, - wie die Wahrmehmungsstörung entsteht und wie sie wieder verbessert werden kann. Die wesentliche Botschaft aus der Forschung ist, dass man es bei guter Stoffwechseleinstellung lernen kann (ggf. durch ein Training), Hypoglykämien rechtzeitig zu erkennen und dadurch weitgehend zu vermeiden.

    Die ausreichende Verfügbarkeit von Glukose ist für das Gehirn von essentieller Bedeutung. Ein Mangel an Hirnglukose erzeugt kognitive und motorische Dysfunktionen, die der betroffenen Person gleichzeitig als Warnhinweise auf die drohende Unterversorgung des Gehirns dienen können. Da das Gehirn von der generellen Zirkulation durch die Bluthirnschranke getrennt ist, muss die Glukose durch einen aktiv ins Gehirn gebracht werden. Professor Achim Peters, Lübeck, ein Modell der Pathophysiologie der Hypoglykämiewahrnehmung vorgestellt, aus dem die Entstehung von Wahrmehmungsstörungen durch Adaptation an wiederholte Hypoglykämien verstanden werden kann. Ein neu entdecktes gegenregulatorisches Hormon aus dem Hypothalamus/der Hypophyse trägt zur Glukosepassage über die Bluthirnschranke in kritischen Situationen bei. Als direkter Bezug zur klinischen Anwendung kann daraus gefolgert werden, eine Adaptation des Gehirns an konstant niedrige Glukosespiegel zu vermeiden.

    Das vorausschauende Erkennen und Vermeiden von zu niedrigen Blutglukosespiegeln (<4mmol/l oder 70 mg/dl) zu erlernen und aufrechtzuerhalten, ist das Hauptziel des Blutglukose-Wahrnehmungstrainings (Blood Glucose Awareness Training, BGAT, von Cox und Kollegen, 1985). Die Wirksamkeit des strukturierten Trainingsprogramms wurde von den amerikanischen Autoren in einer Reihe von Studien eindrucksvoll belegt, das Programm wurde in mehrere Sprachen übertragen. Die deutschsprachige Version (Fehm-Wolfsdorf, Kerner & Peters, 1997) wurde erneut in einer großen Evaluationsstudie in der Schweiz auf ihre Überlegenheit im Vergleich zur Standardbehandlung geprüft. Dr. Hartmut Schächinger, Basel, hat die eindrucksvollen Ergebnisse dieser Studie vorgestellt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe hatten die Teilnehmer am BGAT seltener schwere Hypoglykämien, erkannten häufiger die zu niedrigen Glukosewerte, die Wahrnehmungsschwelle für Symptome wurde angehoben, die Hypoglykämieangst reduziert, die Lebensqualität im Hinblick auf Beeinträchtigungen durch die Diabeteserkrankung verbesserte sich. Alle diese positiven Veränderungen wurden erzielt bei einem durchschnittlichen HbA1c-Wert von 6.7%, der konstant blieb über den Untersuchungszeitraum.

    Ein erhöhtes Risiko, eine Hypoglykämie zu erleiden, stellt insbesondere beim Autofahren ein großes Problem dar. Niemand hat dieses Thema intensiver beforscht als die Gruppe um Daniel Cox von der University of Virginia. Professor Daniel Cox, Charlottesville, USA, hat einige der neuesten Forschungsarbeiten vorgestellt, die herausarbeiten, welche Personengruppe besonders vulnerabel dafür ist, in Unfälle verwickelt zu werden, und wie dagegen angegangen werden kann. Ein großes internationales Register konnte zunächst belegen, dass Autofahrer mit Typ 2 Diabetes kein größeres Unfallrisiko haben als die Kontrollpersonen (nicht-diabetische Partner). Bei Fahrern mit Typ 1 Diabetes war die Unfallquote jedoch doppelt so hoch. Risikoerhöhend wirkten Hypoglykämien am Steuer bzw. die Bereitschaft, auch mit sehr niedriger Glukose das Fahrzeug zu starten. Schon in früheren Studien hatten Cox und Kollegen nachgewiesen, dass nach Teilnahme am Training BGAT das Unfallrisiko sinkt. Im Vergleich zu unfallfreien diabetischen Fahrern wurde die Gruppe der kürzlich in Unfälle verwickelten Typ 1 Diabetiker als besonders Insulin-sensitiv beschrieben, sie zeigten schon Fahrfehler während leichter Hypoglykämien. Dadurch ergeben sich klare Ansatzpunkte für die Verbesserung der Schulung zur Vermeidung von hypoglykämiebedingten Autofahrproblemen.



    Pressemitteilung von der 37. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft DDG in Dresden im Mai 2002


    Redaktion: Dr. med. M. Stapperfend, Prof. Dr. med. W. A. Scherbaum

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