Haben Lebenspartner von Typ 2 Diabetikern ein erhöhtes Risiko für Typ 2 Diabetes?
(02.07.2003) In vielen Teilen der Welt ist die Typ 2 Diabetes-Rate stark ansteigend, besonders bei ethnischen Hochrisikogruppen. Genetische Vorbestimmungen zeigen zwar einen bedeutenden Einfluss, können jedoch den schnellen Anstieg allein nicht erklären.
Umweltfaktoren nehmen ebenfalls einen großen Stellenwert ein. Diese Faktoren sind z.B.: Fettleibigkeit (Adipositas), falsche Ernährung und fehlende körperliche Aktivität. Frühere Studien konnten zeigen, daß das Risiko für Herzleiden, Krebs, Bluthochdruck und Asthma für die Lebenspartner erkrankter Personen anstieg.
Englische Forscher haben an insgesamt 479 Personen untersucht, ob Ehepartner von Typ 2 Diabetikern ein erhöhtes Risiko tragen, ebenfalls an einem Diabetes zu erkranken, da Ehepartner nicht nur das Leben, sondern auch eine Vielzahl von Gewohnheiten miteinander teilen. Diese Lebensgewohnheiten schließen die Ernährung und körperliche Aktivitäten ein. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Ehepartner von Typ 2 Diabetikern ein bedeutend erhöhtes Risiko tragen, selbst eine Glukose-Intoleranz (Vorstufe des Diabetes) oder einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln.
Die Studie konnte darüber hinaus zeigen, dass außer einem erhöhten Diabetes-Risiko ein Trend zu erhöhtem Blutdruck, erhöhten Blutfettwerten (Triglyceriden im Serum) sowie ein Anstieg des Body Mass Indexes (BMI) besteht.
Diese Befunde zeigen deutlich, daß Ehe- bzw. Lebensgefährten von Typ 2 Diabetikern in Vorsorgeprogramme aufgenommen werden sollten, um einen möglichen Ausbruch der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus zu verhindern.
Gunilla Erdmann, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Quelle: Asya Khan, Shawarna S. Laker. Are spouses of patients with type 2 diabetes at increased risk of developing diabetes? Diabetes Care, Volume 26: page 710-712, March 2003 |