Entwicklung einer neuen Zelltherapie zur Verhinderung des Typ 1 Diabetes
(04.07.2003) Neues von der 38. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft in Bremen
Der Typ 1 Diabetes entsteht durch eine Zerstörung der insulinproduzierenden Inselzellen aufgrund einer Autoimmunerkrankung. Durch die Bestimmung von Autoantikörpern lässt sich das Diabetesrisiko sehr gut vorhersagen. Allerdings ist bisher keine Therapie verfügbar, um die Diabetesentwicklung bei Risikopersonen zu verhindern.
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Foto: Hanseatische Veranstaltungs GmbH, Messe Bremen |
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Auf dem Kongress der Deutschen Diabetes-Gesellschaft Ende Mai 2003 wurde eine Studie präsentiert, in der eine neue Therapieform des Typ 1 Diabetes durch die Immunisierung mit dendritischen Zellen entwickelt wurde. Dendritische Zellen sind spezialisierte Zellen des Immunsystems, die je nach Vorbehandlung eine Immunreaktion verstärken oder hemmen können.
Bei NOD-Mäusen, die einen dem Typ 1 Diabetes des Menschen sehr ähnlichen Diabetes entwickeln, wurde eine spezielle Population von dendritischen Zellen isoliert. Die Zellen wurden mit dem Autoantigen Insulin beladen und NOD Mäusen gespritzt. Nach der Behandlung wurde eine bedeutende Verringerung der Diabeteshäufigkeit beobachtet. Dies war begleitet von einer Suppression der Diabetes-fördernden insulinreaktiven Th1-Lymphozyten.
Bewertung:
Die Studie zeigt einen neuen Weg auf für die Entwicklung einer autoantigenspezifischen Immuntherapie zur Prävention des Typ 1 Diabetes. Weitere Untersuchungen müssen jetzt klären, wie die Immuntherapie mit dendritischen Zellen optimiert werden kann und ob diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen werden können.
Quelle: Seissler J, Klucken M, Wohlrab U, Schott M, Krüger T. Autoantigen-spezifische Diabetesprävention durch Vakzinierung mit dendritischen Zellen. Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft, Bremen, Mai 2003. Diabetes & Stoffwechsel 12 (S1): 23, 2003
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