Bundesverband niedergelassener Diabetologen: Pneumokokken-Impfung für Diabetiker
(25.07.2003) Allen Diabetikern wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen Pneumokokken-Erkrankungen empfohlen. Dennoch schätzen Experten die Impfrate nur auf 14 Prozent.
Eine im März vom Bundesverband niedergelassener Diabetologen (BVND) durchgeführte Umfrage ging den Gründen nach. Die Ergebnisse zeigen Aufklärungsdefizite bei Diabetologen, Hausärzten und Patienten. Gleichzeitig geben 80 Prozent der befragten niedergelassenen Diabetologen an, die Mehrzahl ihrer Patienten würde sich auf ihren Rat hin impfen lassen. Als Initiator der Umfrage fordert der BVND alle Kollegen auf, Diabetikern zur Pneumokokken-Impfung zu raten.
Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) gehören zu den bedeutendsten human-pathogenen Keimen weltweit. Allein in Deutschland sterben etwa 12.000 Patienten jährlich an den Folgen einer Pneumokokken-Erkrankung. "Diabetiker haben ein besonders hohes Risiko, durch Pneumokokken zu erkranken", sagt Dr. Richard Daikeler, Vorstand des Bundesverbandes niedergelassener Diabetologen. Mit der Umfrage will der Verband Ursachen für die niedrige Impfrate aufdecken. Angeschrieben wurden rund 1.200 diabetologische Schwerpunktpraxen.
Die Ergebnisse der von Aventis Pasteur MSD unterstützten Umfrage zeigen deutlich Aufklärungsdefizite:
- ungenügende Impfaufklärung bei Patienten,
- ungenügende Impfaufklärung bei Hausärzten,
- geringe Anerkennung der Pneumokokken-Impfung als Prävention unter Diabetologen.
Die mit 16 Prozent niedrige Umfragenbeteiligung gibt einen weiteren Hinweis auf den nach Ansicht des BVND ungenügenden Stellenwert der Pneumokokken-Impfung.
"Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich die Notwendigkeit, sowohl Patienten als auch Ärzteschaft verstärkt über die Pneumokokken-Impfung aufzuklären", so Daikeler. Der BVND ruft deshalb auf, jeden Patientenkontakt zur Impfberatung zu nutzen. Denn die hohe Akzeptanz der Empfehlung auf Patientenseite bestätigt auch die vorliegende Umfrage. Pneumokokken-Selbsttests für Patienten und das von Berufsverbänden und Fachgesellschaften unterzeichnete Positionspapier "Impfung gegen Pneumokokken-Erkrankungen" erhalten Sie unter der Faxnummer 06151/13699-29.
Bundesverband niedergelassener Diabetologen e.V., Circle Comm, 03.06.03
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