Diabetes steigert den Rückgang der Hirnleistungen
(28.02.2001) Eine Großstudie der Mayo-Klinik in Rochester an mehr als 10000 Testpersonen zeigte einen stärkeren Rückgang der kognitiven Fähigkeiten bei Menschen mit Diabetes mellitus gegenüber anderen Gruppen innerhalb von 6 Studienjahren. Die Testpersonen im Alter von 47-70 Jahren wurden zu Beginn der Studie und nach 6 Jahren verschiedenen Hirnleistungstests unterzogen. Menschen, bei denen zu Beginn der Studie ein Diabetes mellitus vorlag, zeigten einen stärkeren geistigen Abbau als Nichtdiabetiker. Ebenso entwickelten Menschen mit Bluthochdruck gehäuft Hirnleistungsstörungen.
Interessant war auch, dass der negative Einfluss des Diabetes auch in der jüngeren Untergruppe der 47- bis 57-jährigen vorlag. Als Ursache für die schlechteren Testergebnisse wird die Arteriosklerose diskutiert, für die sowohl Diabetes als auch Bluthochdruck bekannte Risikofaktoren darstellen. Andere Risikofaktoren der Arteriosklerose wie Rauchen, erhöhte Blutfettwerte und das Verhältnis der Intima/Mediadicke der Halsschlagadern zeigten keinen Einfluss auf die Hirnleistungen.
Diese Studie zeigt wieder einmal, wie wichtig zunächst das Erkennen von Diabetes und Bluthochdruck im mittleren Alter ist. Auch eine konsequente Behandlung dieser Krankheiten kann das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen im späteren Leben erheblich vermindern.
Dr. med. Melanie Stapperfend, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Quelle: Knopman D, Boland LL, Mosley T et. al., Neurology 2001 Jan 9;(56(1): 42-48 |