Die Bedeutung einer intensiven Fettstoffwechselkontrolle bei Diabetikern
(28.05.2001) Fettstoffwechselstörungen sind ein unabhängiger Faktor für die Entstehung von Atheromen und damit für die Entstehung von Schlaganfall und Herzinfarkt. Bei Atheromen handelt es sich um krankhafte Veränderungen der Arterienwand, die vorwiegend auf einer Einlagerung von Cholesterinen beruhen. Diabetiker sind durch die Störung im Zuckerhaushalt auch für andere Stoffwechselstörungen, wie z.B. Störungen im Fettstoffwechsel, prädisponiert. Wie verschiedene Studien gezeigt haben, ist deswegen die Schlaganfall- und Herzinfarktrate bei dieser Patientengruppe im Vergleich zur Normalbevölkerung um ein Vielfaches erhöht. Aus diesem Grund ist eine intensive Kontrolle der Blutfette besonders wichtig. Fettstoffwechselstörungen sind einer Therapie gut zugänglich.
Da viele Typ-2-Diabetiker übergewichtig sind, führt eine fettreduzierte Kost und Gewichtsreduktion in den meisten Fällen bereits zu einer deutlichen Verbesserung bei den Blutfetten. Bestehen diese Störungen weiterhin, kann eine medikamentöse Unterstützung zur Senkung der Blutfette sinnvoll und notwendig sein. Vor allem Medikamente, die auf eine Senkung des LDL-Cholesterins abzielen, führen zu einer Stabilisierung der oben angesprochenen Atherome und damit zu einer Verminderung von Herzinfarkt und Schlaganfall. Zur Verminderung dieser Komplikationen sollte beim Diabetiker das LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl gesenkt werden.
Für die Praxis bedeutet dies für Diabetiker, dass eine Gewichtsreduktion durch eine kalorienreduzierte, fettarme Kost in Kombination mit ausreichender Bewegung- bei größeren Störungen auch eine medikamentöse Therapie - das Risiko an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erkranken oder daran zu versterben, deutlich vermindert.
Dr. med. Thomas Skurk, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf |