Neues Gerät zur Erfassung von Durchblutungsstörungen kleiner Gefäße
(27.06.2001) Am Donnerstag, dem 28.06.01 findet um 11 Uhr im Deutschen Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf eine Pressekonferenz statt. Thema der Veranstaltung ist die Einführung eines neuen Gerätes zur Erfassung von Durchblutungsstörungen kleiner Gefäße (Mikrozirkulationsstörungen) beim diabetischen Fußsyndrom.
Der neue "Laserdoppler" ermöglicht die nicht-invasive Messung der Durchblutungsstörungen , d.h. die nur von außen durchgeführte Messung wird ohne Eingriffe in den Körper durchgeführt. p>Durchblutungsstörungen spielen beim Diabetes mellitus eine besondere Rolle. Dazu gehören Veränderungen der großen Arterien (Arteriosklerose) mit der Gefahr für Herzinfarkt, Schlaganfälle und Durchblutungsstörungen der Beine (Schaufensterkrankheit). Beim Diabetes sind die Störungen der Durchblutung im Bereich der kleinen und kleinsten Gefäße (Mikrozirkulation) sehr gefürchtet. Diese führen zu Veränderungen in vielen Organen:
- Nierenschäden (Nephropathie) bis zum Nierenversagen - Augenschäden (Retinopathie) bis zur Erblindung - Nervenschäden (Neuropathie)
Störungen der Durchblutung im Bereich der kleinen und kleinsten Gefäße sind auch eine wesentliche Ursache für das diabetische Fußsyndrom. Die Zahl der Amputationen ist bei Diabetikern gegenüber Nichtdiabetikern um mehr als das 30fache erhöht.
Das neue Gerät: Laserdoppler
Mit der Unterstützung des Vereins zur Förderung der Erforschung des Diabetes e.V. (Vorsitzende: Frau Almut Kollar) ist in der Deutschen Diabetes-Klinik (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Werner Scherbaum) ein Gerät verfügbar gemacht worden, mit dem es möglich ist, ohne einen invasiven Eingriff die Durchblutung der kleinen Blutgefäße zu beurteilen. Mit Hilfe eines neuartigen Laserdoppler, verbunden mit Sauerstoff-Sättigungsmessung, können wir nun bei Patienten mit Diabetes mellitus die Durchblutung im Bereich der kleinen und kleinsten Gefäße untersuchen. Die Befunde können die bisher verfügbaren Meßmethoden der Gefäßfunktion entscheidend ergänzen.
Vorteile des Laserdopplers
Der Laserdoppler ermöglicht :
· die gleichzeitige Messung von Durchblutung und Sauerstoffgehalt des Gewebes
· die parallele Messung an verschieden Körperstellen
· die Bestimmung von Grenzzonen der Durchblutung
· die Messung in verschiedener Gewebstiefe (2-8 mm)
· nicht-invasive Methode · keine Strahlenbelastung
· keine Gefährdung der Nieren durch Röntgenkontrastmittel
· geringer Aufwand für Arzt und Patient
· die Untersuchung kann beliebig oft wiederholt werden
Pressemitteilung des DDFI
Redaktion: Dr. med. M. Stapperfend, Prof. Dr. med. W. A. Scherbaum
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