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    EASD-Tagung: Inhalierbares Insulin zur Blutzuckerkontrolle bei Diabetes mellitus
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    EASD-Tagung: Inhalierbares Insulin zur Blutzuckerkontrolle bei Diabetes mellitus

    (18.10.2004) Die Fortschritte bei der Anwendung von inhalierbarem Insulin zur Blutzuckerkontrolle beim Typ 1 und Typ 2 Diabetes wurden im Rahmen eines Symposiums bei der Europäischen Diabetes-Gesellschaft (EASD) am 05. September 2004 in München besprochen.

    EASD 2004 München

    Herr Professor Stefano Del Prato aus Padua (Italien) stellte dar, dass die Behandlung mit inhalierbarem Insulin eine Verbesserung der Diabetestherapie erbringen kann. Insbesondere beim Typ 2 Diabetes erleichtert es den Einstieg in die notwendige Insulinbehandlung und beim Typ 1 Diabetes werden dem Patienten viele Injektionen erspart.

    Dr. John Patton aus San Carlos (USA) referierte zur Physiologie der Insulinverabreichung über die Lungen, was ein sehr effizientes System darstellt. Er stellt auch klar, dass die Aufnahme von Insulin über die Lungen sehr gut reproduzierbar und der Effekt damit gut kalkulierbar ist.

    Prof. Scherbaum aus Düsseldorf referierte zur klinischen Wirksamkeit des inhalierbaren Insulins. Bisher wurden über 3000 Patienten im Rahmen von Phase II- und Phase III-Studien beim Typ 1 und Typ 2 Diabetes mit inhalativem Insulin bzw. Placebo behandelt. Die Patienten wurden jeweils gut geschult und die Zielblutzuckerwerte waren durch Blutglukoseselbstmessungen festgelegt.

    Bei allen Phase III-Studien wurden Raucher sowie Patienten mit schlecht eingestelltem Asthma oder mit signifikanten Lungenfunktionsstörungen ausgeschlossen. Die Behandlungsergebnisse im Rahmen der Studien über maximal 6 Monate waren durchweg gut. Insbesondere zeigte sich ein großer Vorteil von inhalativem Insulin bei Patienten mit Typ 2 Diabetes, bei denen der Stoffwechsel mit Tabletten alleine nicht mehr zu kontrollieren war. Die Patientenzufriedenheit war bei Anwendung von inhalativem Insulin deutlich größer als mit Subkutaner Insulintherapie.

    Prof. Joseph Brain aus Boston (USA) stellte Sicherheitsdaten zum inhalativem Insulin dar. Offenbar gibt es darunter nicht häufiger Hypoglykämien als mit subkutaner Insulintherapie (bezogen auf den HbA1c-Spiegel). Aus bisher noch nicht gut erklärbaren Gründen kommt es bei Anwendung von inhalativem Insulin beim Typ 2 Diabetes nicht zu einer Gewichtszunahme, wie dies bei der subkutanen Insulintherapie erfolgt. Bei inhalativer Insulintherapie kommen etwas häufiger Insulin-Antikörper vor, die aber keinen Einfluss auf die erforderliche Insulindosis und auf die Qualität der Blutzuckereinstellung haben. Leichter Husten wird gelegentlich in Verbindung mit der Inhalation von Insulin angegeben. Die Lungenfunktionstests waren aber auch bei Langzeituntersuchungen ausnahmslos unverändert.

    Prof. Robert Heine aus Amsterdam (Niederlande) gab abschließend eine Einschätzung zur Anwendung des inhalativen Insulins in der Praxis. Er betonte, dass auch beim inhalativen Insulin eine gute Schulung der Patienten erforderlich ist, um die Dosis an die aktuellen Bedürfnisse richtig anzupassen. Er vermutet, dass von Seiten der Patienten der Wunsch für die baldige Verfügbarkeit von inhalativem Insulin besteht und dass die Akzeptanz dieser Therapieform groß sein wird. Allerdings sei dies auch von dem festzulegenden Preis dieser Therapie abhängig.


    Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, Deutsche Diabetes-Klinik

    EASD München 2004

    Quelle: Symposium auf der Jahrestagung der Europäischen Diabetes-Gesellschaft (EASD) am 05. September 2004 in München

     

     

     

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