EASD-Tagung: Serumzytokine zur Prädiktion des Typ 1 Diabetes und bei Inselzelltransplantation
(27.10.2004) Der Diabetes mellitus Typ 1 ist eine chronische immunmediierte Erkrankung, bei der die Insulin-produzierenden Beta-Zellen des Pankreas selektiv zerstört werden. Inselzellantikörper werden zur Risikoeinschätzung für die spätere Entwicklung des Typ 1 Diabetes eingesetzt, zelluläre Immunreaktionen werden jedoch für die Zerstörung der Beta-Zellen verantwortlich gemacht.
Gewebe einer gesunden Bauch- speicheldrüse
Zytokine und Chemokine werden als Immunmediatoren von Immunzellen ausgeschüttet und spielen eine wichtige Rolle bei der Rekrutierung, Aktivierung und Perpetuierung der Immunantwort und lokalen Immunreaktionen. Zytokine und Chemokine werden unter anderem auch von Inselzellen produziert.
Es konnte gezeigt werden, dass Zytokine und Chemokine assoziiert sind sowohl mit Diabetes mellitus Typ 1 als auch mit der Abstoßung von Inseltransplantaten. Dabei wurde deutlich, dass vor allem Immunmediatoren der natürlichen Immunität und nicht der adaptiven Immunität mit Autoantikörperstatus und Krankheitsstadium assoziiert sind und außerdem eine prädiktive Ausssagekraft haben bei Inseltransplantierten Patienten. Damit besteht die Hoffnung, dass Zytokine und Chemokine als zusätzliche Marker zur Prädiktion von Diabetes mellitus Typ 1 und in der Inselzelltransplantation eingesetzt werden können und so eine wichtige Ergänzung zu den Autoantikörperbestimmungen darstellen könnten. Nanette C. Schloot, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich Heine-Universität Düsseldorf, Deutsche Diabetes-Klinik zur Jahrestagung der Europäischen Diabetes-Gesellschaft in München im September 2004
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