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    Senkung des Übergewichts
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    Senkung des Übergewichts

    Möglichkeiten zur Senkung des Übergewichts

    Bei übergewichtigen Menschen mit Typ 2 Diabetes stehen Ernährungsumstellung und Bewegungssteigerung mit dem Ziel einer Gewichtsabnahme an erster Stelle des Behandlungskonzepts. Diese beiden Maßnahmen sind bei konsequenter Anwendung wirksam. Häufig können zu Beginn eines Diabetes schon durch eine Gewichtsabnahme in der Größenordnung von 5-10 kg weitgehend normale Blutzuckerwerte erreicht werden. Die Gewichtsabnahme sollte langsam aber stetig erfolgen. Nur so lässt sich das Körpergewicht langfristig dauerhaft senken. Die wichtigste Voraussetzung für den Behandlungserfolg ist eine hohe Motivation des Übergewichtigen, seine Lebensgewohnheiten dauerhaft zu ändern. Um eine gewünschte Gewichtsabnahme von 0,5-1,0 kg in der Woche zu erreichen, ist ein tägliches Energiedefizit von 500-1000 kcal notwendig. Meist sind aber bescheidenere Ziele, z.B. eine Senkung des Körpergewichts um 0,5-1,0 kg pro Monat realistischer. Zur Abschätzung des Kaloriengehalts von Lebensmitteln kann eine Kalorientabelle helfen. Von allen Radikaldiäten ist dringend abzuraten, da der damit verbundene hohe Eiweiß- und Blutsalzverlust nicht selten zu schwerwiegenden Komplikationen führt. Nach Beendigung einer solchen Diät erfolgt in der Regel ein rascher Wiederanstieg des Gewichts mit sog. Jo-Jo-Effekt. Häufig kommt es nach derartigen Diäten sogar zu einer Gewichtszunahme auf ein Gewichtsniveau, das höher ist als vor der Diät.

    Zur dauerhaften Reduktion von Übergewicht wird eine Nahrungsumstellung hin zu fettarmer und ballaststoffreicher, vollwertiger, gesunder Mischkost empfohlen. Erst wenn 3-6 Monate nach Diagnosestellung eines Typ 2 Diabetes durch Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion verbunden mit Maßnahmen zur Erhöhung der körperlichen Aktivität keine ausreichende Blutzuckersenkung zu erreichen ist, sollten zusätzlich blutzuckersenkende Medikamente eingesetzt werden.

    Die Klassifikation des Übergewichts erfolgt derzeit anhand des Körpermassenindex (BMI = body mass index).





    Beispiel: Für einen 1,80 Meter großen Mann mit einem Gewicht von 100 kg errechnet sich folgender BMI:

     

     

    Tab. 1: Klassifikation des Körpergewichts anhand des BMI und Behandlungsindikationen

    Normalgewicht: BMI 18,5-24,9

    Übergewicht: BMI 25-29,9

    Gewichtsabnahme erforderlich bei zusätzlich

    • Stammbetontem Fettverteilungsmuster (Taillenumfang >100cm bei Männer, >90cm bei Frauen)
    • Vorhandenen Risikofaktoren wie Typ 2 Diabetes,Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen
    • anderen Erkrankungen, die sich durch eine Gewichtsabnahme bessern lassen
    • Hohem Leidensdruck

    Adipositas Grad I: BMI 30,0-34,9

    Gewichtsabnahme erforderlich

    Adipositas Grad II: BMI 35,0-39,9
    Gewichtsabnahme erforderlich
    Adipositas Grad III: BMI 40 oder mehr
    Gewichtsabnahme besonders dringlich



    Bei der Ernährungstherapie ist zwischen einer mäßig kalorienbegrenzten (mehr als 1000 kcal täglich) und einer drastisch kalorienreduzierten Ernährung (weniger als 1000 kcal/d) zu unterscheiden. Die mäßig kalorienbegrenzte Ernährung sollte aus einer ausgewogenen Mischkost bestehen, bei der die Fettzufuhr auf 25-30 Prozent der Kalorien beschränkt ist. Die tägliche Kalorienmenge wird zu Beginn der Ernährungsumstellung unter Berücksichtigung von Alter und Ausgangsgewicht festgelegt und anhand von Beispielen für Tagespläne ausführlich erklärt. Diese Form der Ernährung kann über einen fast beliebig langen Zeitraum eingesetzt werden.

    Eine drastisch kalorienreduzierte Ernährung sollte auf höchstens 2 bis 12 Wochen beschränkt werden, da hier Risiken wie Mangelernährung, Blutdruckabfall, verminderte Leistungsfähigkeit oder Verstopfung bestehen und auch gefährlichere Komplikationen wie z.B. Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen auftreten können. Deshalb sollte die Behandlung engmaschig ärztlich überwacht werden. Möglich ist die drastische Kalorienreduktion durch sog. Formuladiäten, die als Eiweißpulver nach Paragraph 14a der Diätverordnung angeboten werden. Ein großer Nachteil dabei ist das Fehlen eines Lerneffekts zugunsten einer gesünderen Ernährung. Eine drastisch kalorienreduzierte Kost muss in eine mäßig kalorienreduzierte Ernährungsbehandlung übergehen, damit eine rasche Wiederzunahme vermieden wird.

    Neben der richtigen Ernährung ist die regelmäßige körperliche Bewegung ein weiterer Eckpfeiler der Therapie des Typ 2 Diabetes. Mindestens drei mal in der Woche sollte eine schweißtreibende körperliche Bewegung über 30-60 Minuten mit einer Herzfrequenz von 180 minus Lebensalter erfolgen. Wichtig ist hierbei, mit dem behandelnden Arzt abzuklären, welcher Grad der körperlichen Belastung aufgrund bestehender Vorerkrankungen angemessen ist. Vorsicht ist u.a. bei Koronarer Herzkrankheit (KHK), diabetischer Nervenerkrankung (Neuropathie), Nierenerkrankung (Nephropathie), fortgeschrittenen Augenhintergrundveränderungen und bei starker Neigung zu Unterzuckerungen geboten. Gelenkschonenden Ausdauerbelastungen wie z.B. Radfahren, Schwimmen oder schnellem Gehen sollte der Vorzug gegeben werden. Körperliche Bewegung hat den Vorteil, dass sie neben der günstigen Wirkung auf das Körpergewicht auch zu einer Verbesserung der Insulinwirkung und damit zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führt. Durch körperliche Bewegung bessert sich somit die Insulinresistenz des Körpers, das vorhandene Insulin kann seine vielfältigen Aufgaben im Stoffwechsel wieder besser erfüllen.

    Auch bei Menschen mit Typ 1 Diabetes wirkt sich eine regelmäßige körperliche Bewegung günstig auf die Stoffwechseleinstellung aus und wirkt einer Gewichtszunahme entgegen.

    Unter bestimmten Bedingungen können auch Medikamente zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden. Keinesfalls dürfen diese Medikamente als Ersatz für eine Ernährungsumstellung gegeben werden. Durch diese Medikamente (Reductil®, Xenical®) kann die Gewichtsabnahme um 2-8 kg gesteigert werden. Reductil® führt zu einer besseren Sättigung und zu einer Steigerung des Energieverbrauchs, während Xenical® im Darm die Fettaufnahme um bis zu 30% verringert. Praktisch alle der rezeptfrei in Apotheken angebotenen Schlankheitsmittel sind dagegen wirkungslos, einige sogar potentiell gefährlich, wie z.B. harntreibende Wirkstoffe, die durch eine Wasserausschwemmung zu schweren Störungen des Körpersalzhaushalts führen können.

    Massives Übergewicht mit einem BMI von 40 oder mehr (morbide Adipositas) ist mit einer herabgesetzten Lebenserwartung und einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität verbunden. Hier ist häufig durch Ernährungstherapie und körperliche Bewegung keine befriedigende Gewichtsreduktion zu erreichen. Nach Ausschöpfung dieser Behandlungsmöglichkeiten kann in solchen Fällen eine chirurgische Behandlung des Übergewichts in Betracht gezogen werden. Als Verfahren der Wahl kommen derzeit zwei Magenverkleinerungstechniken in Frage (vertikale Gastroplastik nach Mason, anpassbares Magenband nach Kuzmak). Bei der operativen Magenverkleinerung ist sorgfältig zwischen Nutzen und Risiko der Operation abzuwägen. Zu beachten ist, dass der Übergewichtige motiviert sein muss, nach der Operation ein Ernährungsumstellung hin zu sehr kleinen Mahlzeiten dauerhaft zu beachten. Die Gewichtsabnahme liegt dann in einer Größenordnung von 25 bis 50 kg und lässt sich in der Regel über viele Jahre aufrechterhalten.

    Praktisches Vorgehen

    Nach der Diagnosestellung eines Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 ist es häufig nicht einfach, alle Regeln bezüglich optimaler Ernährung und Behandlung der Krankheit zu befolgen. Viele Menschen fühlen sich hierdurch überfordert. Das ist verständlich, da häufig eine mühsame Änderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten notwendig ist. Dies ist meist ohne professionelle Hilfe nicht möglich. Daher ist es in der Regel empfehlenswert, dass Menschen mit Diabetes nach der Diagnosestellung an einer Diabetiker-Schulung an einer anerkannten Einrichtung teilnehmen. Hier lernen sie alles Wichtige über den Diabetes. Besonderes Gewicht wird in den Schulungen auf die Ernährungstherapie, d.h. die Umstellung auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche und fettarme Ernährung gelegt. In der Schulung bleibt auch genügend Zeit, um alle aufkommenden Fragen zu beantworten. Persönliche Einzelgespräche mit Ernährungsfachkräften sollten zusätzlich erfolgen. Bei richtiger Motivation und guter Betreuung stellt sich dann oft der gewünschte Erfolg ein, so dass sich die Bemühungen lohnen.

    Ansprechpartner sind örtliche Diabetes- und Adipositas-Selbsthilfegruppen, der Hausarzt oder die diabetologischen Schwerpunktpraxen und Schwerpunktabteilungen in Ihrer Nähe.

    Detaillierte Informationen zu diesen und anderen Fragen finden Sie im den beiden Patientenratgebern:

    • "Erfolgreich abnehmen bei Diabetes" von Dr. D. Hauner und Prof. Dr. H. Hauner erschienen im Kirchheim-Verlag Mainz 2001, zu beziehen über Verlag Kirchheim und Co GmbH, Kaiserstr. 41, 55116 Mainz oder im Buchhandel
    • "Wirksame Hilfe bei Adipositas" von Dr. D. Hauner und Prof. Dr. H. Hauner aus der TRIAS-Reihe des Thieme Verlags 2001, zu beziehen über Georg Thieme Verlag, Rüdigerstr. 14, 70469 Stuttgart oder im Buchhandel


    Dr. med. Melanie Stapperfend, Prof. Dr. med. Hans Hauner, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

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