(26.01.04) - "Behandlungserfolge morbid adipöser Kinder und Jugendlicher in einem multidisziplinären Ansatz: Das Mo-Programm"
Das Ansteigen von morbid adipösen Kindern und jugendlichen (BMI >99 Perzentile) wird in unserer Ambulanz zunehmend beobachtet. Im Rahmen der Ambulanz wurde ein multidisziplinäres Programm gestartet, das eine ernährungsmedizinische, psychologische, sporttherapeutische und medizinische Betreuung enthält.
Methode:
Im Zeitraum Jänner 2000 bis Mai 02 wurden insgesamt 59 morbid adipöse Kinder und Jugendliche (14+/2 a, 42 % männlich, und 58 % weiblich, 93±21 kg, 163 ±12cm, BMI 34±5) aufgenommen. Unser Team (Arzt, Psychologin, Diätassistentin, Sporttherapeutin) setzt bei morbid Adipösen eine langsame Gewichtsabnahme, eine Umstellung der Lebensgewohnheiten und Lebensmittel zum Ziel. Ergänzend finden Jugendliche- und Elterntreffen, Kochkurse und Sporttherapie statt.
Ergebnisse:
71,2 % (42 Pat., 24 weiblich und 18 männlich, Alter zw.6 und 19a) absolvierten das Programm. Zu Beginn wiesen die Patientinnen ein durchschnittliches Gewicht von 91 ± 20 kg, eine durchschnittliche Größe von 163 ± 12 cm und einen BMI zwischen 25 und 46 (durchschnittlicher BMI 34±5) auf. Während des Programms reduzierten die PatientInnen ihren BMI durchschnittlich um -1,5. In der Stichprobe ergaben sich weder signifikante Zusammenhänge zwischen der BMI-Differenz und dem Geschlecht, Alter, Dauer sowie BMI Mithilfe des Programms reduzierten 81 % (34 Pat.) den BMI um durchschnittlich -2; 19 % (8 Pat.) hielten ihn oder nahmen zu (durchschnittliche BMI-Differenz 0,7).
Mithilfe des Programms konnten 81 % der Kinder und jugendlichen den BMI reduzieren. Unsere Ergebnisse zeigen, dass ambulante Adipositastherapie bei morbid adipösen Kindern und jugendlichen zu einem Erfolg führen kann.
Drennig S, Bartsch A, Hayr T, Widhalm K, Dietrich S Univ.-Klink für Kinder- und Jugendheilkunde, Abt. Ernährungsmedizin, Wien, Österreich
Erschienen in "Aktuelle Ernährungsmedizin", Heft 5, Oktober 2003. 2003 Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart/New York. |