Bestrahlung bei Wiederverengung der Herzkranzgefäße
(08.01.2003) - Brachytherapie bei De-Novo- und In-Stent-Stenosen - Patienten mit Diabetes mellitus, bei denen eine Arteriosklerose ("Verkalkung") der Herzkranzgefässe vorliegt, die mittels Ballonkathetertechnik behandelt werden soll, sind für den Operateur ein große Herausforderung.
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Ein Stent soll Blutgefäße offenhalten |
| Diese Patienten sind meist älter, mit mehreren schweren Begleiterkrankungen wie z. B Niereninsuffizienz oder periphere arterielle Verschlusserkrankung, die den Eingriff erschweren. Zudem besteht oft ein arterieller Bluthochdruck, eine Fettstoffwechselstörung, es sind mehrere Koronargefässe (Herzkranzgefässe, Anm.d.R.) betroffen und die Pumpleistung des Herzens ist reduziert; alles Faktoren, welche die Prognose verschlechtern. Muss insbesondere bei Diabetikern eine Gefäßstütze (Stent) implantiert werden, ist die Wiederverengungsrate (Instent-Restenoserate) des behandelten Herzkranzgefässes erhöht.
Die intrakoronare Bestrahlungstherapie (Brachytherapie) verhindert durch lokal abgegebene radioaktive Strahlung, dass ein aufgedehntes Gefäß mit einer Instent-Stenose sich wieder verengt. Diese Wiederverengung beruht u. a. auf sich zuviel teilenden "Gefäßzellen". Ähnlich einer Tumorbehandlung kann man diese Zellen durch radioaktive Strahlung an ihrer Zellteilung hemmen.
In mehreren großen, randomisierten Studien wurde die Wirksamkeit dieser Therapie nachgewiesen, sie gilt daher heute als Therapie der Wahl zur Behandlung der Instent-Stenose, die insbesondere Diabetiker betrifft. Subgruppenanalysen dieser Studien haben gezeigt, dass sich die positiven Effekte bei Diabetikern in gleichem Masse wie bei Nichtdiabetikern zeigen. Da Diabetiker vermehrt zu Wiederverengungen neigen, profitieren sie besonders von der Therapie.
Dr. med. Marcus Wiemer, Oberarzt Klinik für Kardiologie, Herz- und Diabetes Zentrum NRW, Bad Oeynhausen zum II. Symposium "Der herzkranke Diabetiker" vom 06.-08. Dezember 2002, Berlin
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