"Enormer Fortschritt": Mehr Teststreifen für Diabetiker
(17.05.2000) Ärzte, die im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein praktizieren, können ab sofort ihren Patienten, die Diabetes haben, mehr Blutzuckerteststreifen verordnen. „Das ist ein enormer Fortschritt“, sagt Martin Hadder, Landesvorsitzender Nordrhein-Westfalen des Deutschen Diabetiker Bundes (DDB). In den neuen Vorgaben der KV Nordrhein („Teststreifen-Verordnung“) ist genau festgelegt, wie viele Teststreifen pro Quartal Diabetikern je nach Therapieart zustehen. Erstmals ist im Bereich einer Kassenärztlichen Vereinigung auch festgeschrieben, daß Diabetikern, die kein Insulin spritzen, Blutzuckerteststreifen verordnet werden können. Zum Bereich der KV Nordrhein zählen beispielsweise die Städte Essen, Düsseldorf, Köln und Oberhausen.
Martin Hadder vom Deutschen Diabetiker Bund (DDB) sieht in den neuen Vorgaben „einen enormen Fortschritt: Denn in der Vergangenheit hatten wir täglich Anfragen und Klagen von Diabetikern, deren Ärzte wegen der Budgetierung zu wenig oder keine Teststreifen verordnen wollten. Das scheint nun Geschichte zu sein.“ Der Vorsitzende des DDB-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen (Duisburg) hofft, daß auch die KV Westfalen-Lippe (z. B. Raum Dortmund, Gelsenkirchen) nachzieht und sich den Vorgaben in Nordrhein anschließt: „Aber natürlich muß noch ein Verordnungsspielraum nach oben bleiben – beispielsweise für Diabetiker mit Folgeerkrankungen oder nach Operationen.“
Wie sieht die Teststreifen-Verordnung genau aus?
Typ-2-Diabetiker mit Diät/Tablettentherapie und Bluthochdruck/Nierenerkrankung |
50 Blutzuckerteststreifen |
Typ-2-Diabetiker mit Konventioneller Insulintherapie |
100-200 pro Quartal |
Typ-1-Diabetiker mit Konventioneller Insulintherapie |
400 pro Quartal |
Typ-1- und Typ-2- mit Intensivierter Insulintherapie Diabetiker oder Insulinpumpe |
600 pro Quartal |
Haben Sie Fragen dazu? Der Vorsitzende des Deutschen Diabetiker Bundes, Landesverband Nordrhein-Westfalen, gibt Ihnen gerne Auskunft:
Martin Hadder, Weseler Straße 102, 46348 Raesfeld,
Tel.: 0 28 71/286 407 (tagsüber), Tel.: 0 28 65/438 (abends), Fax: 0 28 65/15 44
Heike Wendland, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Quelle: DDB-Presse-Information
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