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    Neues implantierbares Insulinpumpensystem
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    Neues implantierbares Insulinpumpensystem

    (10.05.2001) Französische Ärzte implantierten im November 2000 zum ersten Mal einem Zuckerkranken eine batteriebetriebene Insulinpumpe unter die Bauchdecke. Es gibt schon sehr lange implantierbare Pumpen. Die Forschergruppe in Montpellier hat nun aber solche Pumpen mit einem in die Vene eingelegten Glucosesensor verbunden. Die bisherigen Erfahrungen beziehen sich weltweit auf 2 Patienten in Frankreich und 4 Patienten in den USA mit einer Beobachtungsdauer von über 6 Monaten.

    Das System funktioniert so: Eine runde, flache Insulinpumpe von 8 cm Durchmesser und 2 cm Dicke wird unter die Bauchhaut eingepflanzt. Von der Pumpe aus wird ein Schlauchsystem in die Bauchhöhle geführt; darüber wird das Insulin dem Körper zugeleitet. Der "Insulintank" der Pumpe kann vom Patienten über eine Spritze durch die Bauchhaut nachgefüllt werden. Von der Pumpe aus wird ein Kabel durch einen Tunnel unter der Haut bis unter die Brusthaut und von dort nach innen in die obere Hohlvene nahe dem Herzen geführt (man sieht davon also von außen nichts). Am Ende dieses Kabels ist der Blutzuckermesser (Sensor) angebracht, der den Blutzucker in der zentral gelegenen Vene mißt. In einer kleinen Vene würde der Fremdkörper ein Blutgerinnsel auslösen.

    Das Meßsignal wird vom Meßkopf über das Kabel zur Pumpe geleitet (siehe Grafik). In der Pumpe wird abhängig von der Höhe des Blutzuckers ein telemetrisches Signal erzeugt und schnurlos an eine äußere Meßstation von der Größe einer Zigarettenschachtel (Personal Pump Communicator) weitergeleitet. Die Meßstation ist gleichzeitig auch die Schaltzentrale. Sie kann irgendwo am Körper getragen werden. Dieser Communicator zeigt dem Patienten den aktuellen Blutzucker an und mit ihr kann er auch die Pumpe steuern: z.B. die Basalrate einstellen und zu den Mahlzeiten eine Insulinausschüttung auslösen.

    Die Pumpe kostet umgerechnet DM 40 000,-. Die Teile des Systems wie Communicator und Sensor sind nicht kalkulierbar, da sie als Prototypen immense Entwicklungskosten in sich bergen. Ziel ist die spätere Entwicklung einer automatischen bedarfsgerechten Blutzuckerssteuerung über ein geschlossenen System im Sinne einer künstlichen Bauchschpeicheldrüse.

    Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

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