Vergleich zweier Insulinregime bei Diabetes Typ-2
(21.06.2000) Der Typ-2 Diabetiker ist häufig mittels einer konventionellen Insulintherapie eingestellt, das bedeutet meist morgens und abends je eine Spritze mit einem Mischinsulin. Diese Form der Insulintherapie führt häufig zu einer unerwünschten Nebenwirkung, nämlich einer Gewichtszunahme oft verbunden mit einer Steigerung des Blutdrucks sowie einer Verschlechterung der Blutfette.
In einer Studie wurde nun die konventionelle mit der intensivierten Insulintherapie verglichen. 100 Typ-2 Diabetiker, bei denen die alleinige Therapie mit Tabletten nicht mehr ausreichte, wurden in zwei Gruppen geteilt.
Gruppe 1 erhielt zweimal täglich ein Mischinsulin und die Gruppe 2 erhielt dreimal täglich ein Insulinanalogon (ganz kurz wirksames Insulin) zu den Mahlzeiten und am späten Abend ein Verzögerungsinsulin.
Zu welchen Ergebnissen führte diese Studie?
Innerhalb von sechs Monaten sank der HbA1c in der Gruppe 1 von 10,9 auf 8,4% und in Gruppe 2 von 10,5 auf 7,7%. Das Körpergewicht stieg in der Gruppe 1 um 6,1 kg und in der Gruppe 2 um 3,3kg. Der Insulinbedarf war in beiden Gruppen vergleichbar. Das Gesamtcholesterin verhielt sich in beiden Gruppen ähnlich, allerdings sank das LDL-Cholesterin in der Gruppe 2 etwas mehr .
Schlußfolgerung:
Nach sechs Monaten zeigte sich unter einer intensivierten Insulintherapie eine stärkere Senkung des HbA1c-Wertes sowie eine signifikant geringere Gewichtszunahme. Diese Studie legt einen Vorteil einer intensivierten Insulintherapie beim Diabetes mellitus Typ-2 nahe.
Heike Wendland, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Quelle: Pabst R, Willms B, Nagel-Reuper C, Schröter W, Lübben Diabeteszentrum Bad Lauterberg |