Inhalierbares Insulin bessert Blutzuckereinstellung beim Typ 2-Diabetes
(29.06.2001) Beim amerikanischen Diabetes-Kongress in Philadelphia wurden Ende Juni diesen Jahres die Daten zu der ersten großen Phase III-Studie mit dem inhalierbaren Insulin EXUBERA präsentiert.
Es handelt sich um eine 6-monatige Studie bei Patienten mit Typ 2 Diabetes, in der die Wirksamkeit und Sicherheit von EXUBERA gegenüber einer konventionellen Therapie mit subkutan verabreichtem Insulin verglichen wurde. Nach langjährigem Verlauf eines Typ 2 Diabetes ist häufig die Behandlung mit Tabletten nicht mehr wirksam, so dass Insulin verabreicht werden muss, um den Stoffwechsel gut einzustellen und um diabetische Folgeerkrankungen zu vermeiden. Leider wird diese Umstellung oft viel zu spät vorgenommen.
In der vorliegenden Studie wurde einer Gruppe mit 149 Typ 2 Diabetikern 3 x täglich zwischen den Hauptmahlzeiten inhalierbares Insulin verabreicht; vor dem Schlafengehen verabreichten sie sich eine einzige Spritze eines langwirksamen Insulins. In der Vergleichsgruppe von 150 Typ 2 Diabetikern wurde 2x täglich eine Spritze mit Mischinsulin (schnell und langwirksames Insulin) subkutan verabreicht. Im Vergleich dieser beiden Gruppen hatten die Patienten, die mit dem inhalierbaren Insulin behandelt wurden, nach 6 Monaten eine bessere Stoffwechseleinstellung, obwohl sie sich nur einmal spritzen mussten und sie hatten weniger häufig Unterzuckerungen. Die Therapie mit dem inhalierbaren Insulin wurde gut vertragen; die Lungenfunktionstests zeigten keine Veränderungen. In der mit inhalierbarem Insulin behandelten Gruppe traten häufiger Insulinantikörper auf, die allerdings nicht mit einer schlechteren Blutzuckereinstellung verbunden waren.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass das inhalierbare Insulin EXUBERA gut verträglich ist und die Insulinapplikation bei Typ 2 Diabetikern wesentlich erleichtern kann. Damit ist zu hoffen, dass auch bei Typ 2 Diabetikern, die nicht mehr genügend auf Tabletten ansprechen, der Übergang zur Insulintherapie erleichtert wird.
Prof. Dr. med. W. Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Redaktion: Dr. med. M. Stapperfend, Prof. Dr. med. W. A. Scherbaum |