Auf der Suche nach Gewebe für die Inselzelltransplantation beim Menschen
(05.07.2001) Beim amerikanischen Diabetes-Kongress in Philadelphia hat Dr. Marc Dunne von der Universität Sheffield (UK) seine Daten zur Gewinnung von Insulin-produzierenden Betazellen aus dem Gewebe von Patienten mit Nesidioblastose vorgestellt.
Diese Erkrankung tritt schon bei Neugeborenen auf und ist mit einer vermehrten Bildung und Aktivität von Insulin-produzierenden Zellen im Pankreas verbunden. Die verstärkte Insulinsekretion ist auf einen Defekt der ATP-abhängigen Kaliumkanäle zurückzuführen und führt zu gehäuften und lebensgefährlichen Unterzuckerungen. Die Erkrankung wird letztlich durch eine Entfernung der Bauchspeicheldrüse behandelt.
Dr. Dunne und seine Gruppe haben aus dem Gewebe dieser Bauchspeicheldrüsen Inselzellen isoliert, die in der Lage sind, sich sehr schnell zu teilen und auch Insulin zu produzieren. Diese Inseln versucht die Arbeitsgruppe durch Produktion entsprechender Zelllinien im Kultursystem weiter zu züchten und für die Inselzelltransplantation allgemein verfügbar zu machen. Bisher ist allerdings die gestörte Insulinsekretion bei diesen Zellen noch ein Handicap für die mögliche therapeutische Anwendung.
Prof. Dr. med. W. A. Scherbaum
Redaktion: Dr. med. M. Stapperfend, Prof. Dr. med. W. A. Scherbaum |