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    Schlechte Blutzuckerwerte können auch auf die Stimmung schlagen
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    Schlechte Blutzuckerwerte können auch auf die Stimmung schlagen

    (01.06.2005) Schlechte Laune kennt jeder – aber wer weiß schon, dass sich bei manchen Menschen unter Umständen ein zu hoher oder ein zu niedriger Blutzucker hinter dem Stimmungstief verbergen kann? Interessante Ergebnisse zu diesem Thema stellten die Universitäten Würzburg und Greifswald auf der diesjährigen 40. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft in Berlin vor.


    In Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut der Diabetesakademie Bad Mergentheim wurde in einer Feldstudie mit 39 Patienten untersucht, welchen Einfluss der Blutzuckerwert auf Emotionen wie Glück, Energie, Anspannung und Ärger hat.

    Die Teilnehmer waren im Mittel 31 Jahre alt und hatten eine Typ 1 Diabeteserkrankung. Für die Untersuchung wurde allen 39 Versuchspersonen eine Sensor-Elektrode in das Unterhautfettgewebe implantiert (CGMS-Sensor). Mit Hilfe des Sensors wurden die Blutzuckerwerte kontinuierlich gemessen und abgespeichert. Allerdings konnten die Patienten ihre Blutzuckerwerte nicht einsehen – diese wurden später vom Arzt ausgewertet. Parallel erhielten die Teilnehmer einen Fragebogen, auf dem sie mehrmals täglich ihre Stimmungen auf einer vorgegebenen Skala notieren sollten.

    Das Ergebnis: Sowohl bei sehr hohen Blutzuckerwerten (über 200 mg/dl) als auch bei Unterzuckerungen (40 bis 60 mg/dl) fühlten sich die Teilnehmer besonders angespannt und verärgert. Die „beste Stimmung“ (= Gefühle von Glück und Energie) wurde erreicht, wenn der Blutzuckerwert in einem normnahen Bereich – d. h. zwischen 61 und 130 mg/dl – lag.

    Die Wissenschaftler vermuten hier eine Verbindung zur Depression bzw. zur depressiven Verstimmung, unter der überdurchschnittlich viele Menschen mit Diabetes ebenfalls leiden.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle:
    40. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, 4. bis 7. Mai, Berlin

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