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    Schwangerschaft und diabetische Nephropathie
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    Schwangerschaft und diabetische Nephropathie

    (13.03.2002) Die diabetische Nierenerkrankung (Nephropathie) ist in den westlichen Staaten die häufigste Ursache für die chronisch eingeschränkte Nierenfunktion (chronische Niereninsuffizienz). Die Mehrzahl der Patienten, die in Deutschland zur Nierenersatztherapie (Dialyse) angenommen werden, weisen einen Diabetes mellitus auf. Die Schwangerschaft stellt eine erhöhte Belastung für den Körper mit dem Risiko der bleibenden Nierenschädigung dar, falls das Kreatinin während der Schwangerschaft erhöht war.

    Einige Studien, in denen Beobachtungsdaten ausgewertet wurden, kamen zu dem Ergebnis, dass die Schwangerschaft an sich den Verlauf der diabetischen Nephropathie nicht verschlechtert. Hierbei fehlte allerdings der Vergleich mit einer Kontrollgruppe.

    In einer dänischen Studie wurden nun 93 Patientinnen mit Typ 1 Diabetes und Nephropathie für die Dauer von durchschnittlich 16 Jahren beobachtet. 26 Frauen wurden schwanger, die restlichen 67 dienten dabei als Kontrollgruppe. Die Risikofaktoren wie Blutdruck, Eiweißausscheidung im Urin, Rauchen, Retinopathie (Netzhauterkrankung), Cholesterin und Kreatinin im Serum, die den Verlauf der Nephropathie beeinflussen, lagen bei der Feststellung der Nephropathie in beiden Gruppen im ähnlichen Bereich. Die Zunahme der Kreatininwerte war in beiden Gruppen während der Beobachtungszeit ungefähr gleich und die Abnahme der Kreatinin-Clearance sogar identisch. Beides sind Werte, an denen der Arzt den Zustand der Nierenfunktion erkennt.
    Am Ende der Beobachtungszeit waren 35% der Schwangeren und 34% der Kontrollpersonen gestorben, 19% der Schwangeren hatten ein Nierenversagen bzw. wurden dialysepflichtig im Vergleich zu 24% der Gruppe der Nichtschwangeren. Außerdem waren bei den Kindern von Diabetikerinnen mit Nephropathie ein geringes Geburtsgewicht, niedrige Tragedauer sowie hohe Missbildungs- und Sterbe-Raten häufigereSchwangerschaftskomplikationen als im Durchschnitt der Allgemeinbevölkerung (Schwangere ohne Diabetes).

    Die vorliegenden Daten lassen den Schluss zu, dass die Schwangerschaft den Verlauf der diabetischen Nephropathie nicht verschlechtert. Hierbei müssen aber die anderen Risikofaktoren so gut wie möglich ausgeschaltet werden. Positiv wirken sich hier vor allem eine optimale Stoffwechsel- und gute Blutdruckeinstellung aus.


    Fawas Akila, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

    Quelle: Diabetologia (2002) 45:36-41

    Redaktion: Dr. med. M. Stapperfend, Prof. Dr. med. W. A. Scherbaum

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