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    Menstruationszyklus bei Typ 1 Diabetikerinnen
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    Menstruationszyklus bei Typ 1 Diabetikerinnen

    (25.08.2003) Eine amerikanische Forschergruppe hat untersucht, inwieweit sich die Menstruationszyklen von Typ 1 Diabetikerinnen von denen gesunder Frauen unterscheiden. Sie untersuchten insgesamt 487 Frauen, davon 143 mit einem Typ 1 Diabetes, 186 Schwestern und 158 Kontrollpersonen ohne Diabetes und ohne Vorkommen eines Diabetes in der Familie.

    Eizelle
    Foto: AOK-Bundesverband

    Die Forscher fanden heraus, daß Frauen, die an einem Typ 1 Diabetes leiden, mehr Probleme mit Menstruationszyklen haben als Frauen ohne Diabetes: Die Zyklen dauern wesentlich länger (die Länge der Zyklen lag über 31 Tagen) und sind auch von längeren und schwereren Blutungen begleitet.

    Bei Frauen mit einem Typ 1 Diabetes ist der Zeitpunkt des Auftretens der ersten Regelblutung (Menarche) zeitlich verzögert (Diabetikerinnen mit 13.5 Jahren gegenüber gesunden Mädchen mit 12.5 Jahren) und sie erreichen auch ca.10 Jahre früher den natürlichen Zeitpunkt der letzten Menstruation (Menopause) als Frauen ohne Diabetes (Alter der Diabetikerinnen betrug im Mittel 41,6 Jahre und bei Nicht-Diabetikerinnen im Mittel 49,9 Jahre) .

    Insgesamt haben Typ 1 Diabetikerinnen bis zu ihrem neunundzwanstigsten Lebensjahr ein zweifach erhöhtes Risiko, Probleme während und mit ihrer Menstruation zu bekommen. Eine positive Beeinflussung der Probleme mit der Menstruation konnte durch orale Kontrazeptiva ("die Pille") lediglich bei Frauen im Alter von 30 bis 39 Jahren festgestellt werden.

    Die Autoren nannten zwei mögliche Gründe für die menstruelle Störung: Zum einen kann dieser Störung eine Abnahme der Aktivität des Hypothalamus (ein hormonelles Steuerungssystem im Gehirn) zugrunde liegen, zum anderen kann die Anzahl oder Qualität der Eizellen vermindert sein.

    Insgesamt ist festzustellen, daß ein Typ 1 Diabetes ein unabhängiger Risikofaktor für Störungen des Menstruationszyklus bei jungen Frauen darstellt und die Lebensqualität stark beeinflussen kann. Bisher sind Probleme mit Menstruationszyklen jedoch nur unzureichend als Komplikation des Typ 1 Diabetes anerkannt.


    Gunilla Erdmann, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum
    Deutsches Diabetes-Forschungsisntitut Düsseldorf

    Quelle: Strotmeyer, E., Steenkiste, A., Foley, T., Berga, S., Dorman, J. Menstrual cycle differences between women with Type 1 Diabetes and women without Diabetes. Diabetes Care 2003; Vol. 26, p. 1016-1021

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