Evidenzbasierte Diabetes-Leitlinien DDG
(16.06.2000) In Deutschland gibt es derzeit etwa 5 Millionen Diabetiker und die Anzahl nimmt stetig zu. Die Erkrankung wirft erhebliche sozialmedizinische Probleme auf und kann das Leben jedes einzelnen betroffenen Menschen gravierend beeinflussen. Obwohl in umschriebenen Bereichen und Institutionen große Erfolge zu verzeichnen sind, ergibt die eingehende Analyse der Ist-Situation eine erschreckend große Variationsbreite der Versorgungsqualität der Diabetiker.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft hat sich daher zum Ziel gesetzt, einen nationalen Ansatz zur Sicherung und Verbesserung der Versorgungsqualität in der Diabetologie mit Evidenz-basierten Leitlinien zu schaffen. Prof. Scherbaum, vom Deutschen Diabetes Forschungsinstitut und Vorsitzender der Leitlinienkommission, stellte auf der 35. Tagung der DDG in München die derzeit fertiggestellten Leitlinien vor. Dazu gehören:
1. Epidemiologie und Verlauf des Diabetes mellitus 2. Diagnose, Therapie und Verlaufskontrolle der sensomotorischen diabetischen Neuropathie 3. Diagnose, Therapie und Verlaufskontrolle der diabetischen Retinopathie und Makulopathie 4. Management der Hypertonie beim Patienten mit Diabetes mellitus 5. Diabetische Nephropathie
Die vorliegenden Leitlinien gelten bis zum 1. Juni 2002. Wichtig ist, dass die vorliegenden Langversionen noch keine schematisch dargestellten Handlungsanweisungen und Algorithmen enthalten. In den nächsten Monaten werden Anwenderversionen erstellt, die alle für die Praxis relevanten Aspekte enthalten und eine Zusammenfassung der ausgesprochenen Empfehlungen in Form von Algorithmen. Darüber hinaus werden kurze Patientenversionen verfaßt.
Heike Wendland, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf |