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    Diabetes im Alter: Medizinische und soziale Betreuung
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    Diabetes im Alter: Medizinische und soziale Betreuung

    (11.06.2001) Die Versorgung von älteren Menschen mit Diabetes mellitus wird bislang selbst von Diabetesexperten kaum beachtet. Dies ist um so erstaunlicher als fast die Hälfte aller bekannten Diabetiker bereits älter als 70 Jahre ist. Rund 300 000 ältere Menschen mit Diabetes werden in Deutschland entweder in stationären Pflegeeinrichtungen betreut oder sind auf ambulante Pflegedienste angewiesen. Die Deutsche Diabetes-Stiftung hat sich vorgenommen, sich dieses vernachlässigten Themas anzunehmen, und hat in diesem Zusammenhang erstmalig ein Symposium veranstaltet, das sich speziell um eine Bestandsaufnahme der medizinischen und psychosozialen Situation von hochbetagten Diabetikern in Deutschland bemühte und unter der Leitung von D. Grüneklee (Paderborn) und H. Hauner (Düsseldorf) stand.

    Im ersten Beitrag von Dr. C. Hader (Kliniken St. Antonius, Wuppertal) wurde die medizinische und psychosoziale Situation von Diabetikern in Altenpflegeheimen der Stadt Wuppertal vorgetragen, die in einem von der Heinz?Nixdorf?Stiftung über drei Jahre geförderten Projekt untersucht wurde. Basierend auf der Auswertung der Pflegedokumentationen lag der Anteil der Diabetiker unter den Alten- und Pflegeheimbewohnern bei 26 %. Mit Hilfe aufwendiger medizinischer und psychometrischer Testverfahren wurde dabei untersucht, wie sich der Diabetes mellitus auf die Gesamtsituation älterer Menschen in Alten? und Pflegeheimen auswirkt. Dabei zeigte sich, dass die Erkrankung für das Wohlbefinden der Heimbewohnern nur eine untergeordnete Rolle spielt. Insbesondere im Vergleich zu Krankheiten, die Schmerzen verursachen oder die Mobilität verringern, scheint der Diabetes mellitus nur einen geringen Leidensdruck hervorzurufen.

    Im Anschluss daran stellte H. Hauner (Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Universität Düsseldorf) die Ergebnisse einer systematischen Befragung aller ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen im Kreis Heinsberg vor, die gemeinsam mit dem dortigen Gesundheitsamt und der Kreisgesundheitskonferenz durchgeführt wurde. Dabei stellte sich heraus, dass in der ambulanten Pflege vor allem insulinbehandelte Diabetiker in fortgeschrittenen Krankheitsstadien betreut werden. Die strukturellen Bedingungen in der ambulanten Pflege scheinen aber den Bedürfnissen eines modernen Diabetesmanagements nur unzureichend gerecht zu werden, was auch in der hohen Rate zusätzlicher erforderlicher Krankenhausbehandlungen zum Ausdruck kam.

    Für ältere Menschen mit Diabetes besitzt der Erhalt der Selbstständigkeit im Alltagsleben einen sehr hohen Stellenwert. Deshalb ist es unverzichtbar, die Selbstpflegefähigkeit älterer Menschen zu fördern. G.C.M. Evers (Institut für Pflegewissenschaften der Universität Witten/Herdecke) führte aus, wie die Pflegebedürfnisse älterer Menschen erfasst werden können und stellte in diesem Kontext die von ihm entwickelte und ausgewertete Löwener Diabetes-Selbstpflegeskala vor. Solche Instrumente sollten in Zukunft stärker als bisher in Betreuungsprogrammen für ältere Menschen mit Diabetes berücksichtigt werden.

    F. van Merode (Department of Health Organisation, Policy and Economics der Universität Maastricht) berichtete über das niederländische Konzept des Disease Managements (Krankheits-Organisation) am Beispiel des Diabetes mellitus und verglich dieses mit den Versorgungsstrukturen in den benachbarten deutschen Regionen. Ziel des Disease-Managements bei älteren Menschen ist nicht nur ein Höchstmaß an Lebensqualität aufrecht zu erhalten, sondern auch akute Krankheitsprobleme und Komplikationen frühzeitig zu erkennen und situationsgerecht zu behandeln. Der Aus? und Weiterbildung der Pflegekräfte kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu, da dies die unabdingbare Voraussetzung für eine höhere Kompetenz und Selbstständigkeit in der ambulanten Pflege ist. In den Niederlanden wird derzeit ein System eingeführt, in dem speziell ausgebildete Diabetesberater in der ambulanten Pflege weitgehend selbstständig das Diabetes-Management übernehmen.

    Im abschließenden Referat ging I. Füsgen (Geriatrische Kliniken Wuppertal der Universität Witten/Herdecke) auf die unterschätzte Bedeutung von Funktionsverlusten ein, die den Alltag älterer Menschen erschweren und subjektiv als besonders belastend empfunden werden. Am Bespiel der Harninkontinenz wurde ausgeführt, welche klinischen Probleme daraus resultieren können und welche präventiven und therapeutischen Strategien zur Verfügung stehen.

    Im abschließenden Rundtischgespräch diskutierten Referenten und Zuhörer gemeinsam, wie die Versorgung älterer Menschen mit Diabetes trotz begrenzter Budgets verbessert werden kann. Die Deutsche Diabetes?Stiftung will auch in Zukunft diese Diskussion mitgestalten. Sie hat sich darüber hinaus verpflichtet, geeignete Initiativen zur Verbesserung der Versorgung älterer Menschen mit Diabetes zu unterstützen. Ein weiteres Ziel wird sein, den Informationsaustausch zu fördern und die Aufmerksamkeit für dieses zunehmend wichtige Thema zu schärfen. Dazu soll u.a. auch die geplante Erstellung eines Weißbuchs und von Behandlungs- und Betreuungsleitlinien für ältere Menschen mit Diabetes dienen.

    Prof. Dr. med. Hans Hauner, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf

    36. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG)

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