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    Sind Diabetiker in Deutschland gut versorgt?
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    Sind Diabetiker in Deutschland gut versorgt?

    (08.08.2001) Ein Interview mit Professor Dr. med. Werner Scherbaum

    Redaktion: Herr Professor Scherbaum, wie steht es um die Versorgung von Menschen mit Diabetes in Deutschland?

    Prof. Scherbaum: In den letzten Jahren ist es zu wichtigen Fortschritten gekommen. Die haben sich aber noch längst nicht überall durchgesetzt. Die Diabetesbetreuung ist deshalb vielerorts verbesserungsbedürftig.

    Redaktion: Wo sehen Sie die Gründe dafür?

    Prof. Scherbaum: Ausbildung und Versorgungsstrukturen müssen weiter verbessert werden. Das fängt schon bei der Ausbildung der Medizinstudenten an, bei der der Diabetes einfach zu kurz kommt. Patienten, Ärzte und medizinisches Fachpersonal müssen noch besser flächendeckend geschult werden. Die Betreuung von Patienten mit besonderen Problemen wie z.B. Dialyse oder diabetischer Fuß, gehört in die Hände eines interdisziplinären Teams von Spezialisten. Wir brauchen weitreichende Aufklärungskampagnen. Jeder Diabetiker sollte sich einer Selbsthilfegruppe anschließen.

    Redaktion: Wie sieht eine gute Versorgung aus?

    Prof. Scherbaum: Es gibt bereits gute Beispiele, die in zahlreichen Modellprojekten praktiziert werden. Sie alle erreichen eine Verbesserung der Situation über die enge Zusammenarbeit von Hausarzt, Schwerpunktpraxis und Diabeteszentrum, wobei Diabetologen mit Spezialisten für Nieren- und Gefäßerkrankungen, Augenärzten, Chirurgen, Orthopäden, weiteren Fachärzten, medizinischen Fußpflegem und Orthopädieschuhmachern zusammenarbeiten. Was fehlt, ist die flächendeckende Umsetzung dieser komplexen Form der Betreuung von komplizierten Fällen.

    Redaktion: Und wie beurteilen Sie die Diabetesversorgung in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern?

    Prof. Scherbaum: Europaweit ist das nicht anders. Deshalb wurden 1989 die Ziele von St. Vincent festgelegt, um einen Rückgang der Folgeerkrankungen - vor allem der Fußamputationen, Erblindungen und Nierenversagen bei Menschen mit Diabetes- zu erreichen.

    Redaktion: Wie weit konnten in Deutschland die Ziele von St. Vincent verwirklicht werden?

    Prof. Scherbaum: Deutschland ist zwar ein gutes Stück vorangekommen, hat aber das Ziel noch lange nicht erreicht. Wir haben weiterhin 28 000 Amputationen bei Diabetikern - die Hälfte davon wäre bei fachgerechter Behandlung zu vermeiden gewesen. Ähnlich sieht es bei Erblindungen oder Nierenversagen aus. Der Anteil der Diabetiker bei den Dialyse-Patienten nimmte weiter zu. Derzeit ist in Deutschland jeder zweite Patient, der neu zur Dialyse kommt, ein Diabetiker.

    Redaktion: Aber woran liegt das?

    Prof. Scherbaum: Viele Patienten, aber auch Ärzte, nehmen einen leicht erhöhten Blutzucker nicht ernst genug. So wird bei Routineuntersuchungen nahezu jeder dritte Diabetes im Anfangsstadium insbesondere auch von den Patienten nicht registriert. Die Latenzzeit zwischen Beginn des Typ-2-Diabetes und Diagnosestellung beträgt im Durchschnitt immer noch mehr als 5 Jahre! Wenn Diabetes dann festgestellt wird, leiden viele Patienten bereits unter Folgeerkrankungen. Patienten, aber auch Ärzte sollten auf eine Routineuntersuchung mindestens alle zwei Jahre pochen.

    Redaktion: Wie sehen Sie die Aufgabe der Politik?

    Prof. Scherbaum: Die Diabetologen und die Deutsche Diabetes-Gesellschaft haben viele ihrer Hausaufgaben gemacht. Viele Hausärzte sind mit im Boot. Nun ist die Politik gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Ziele von St. Vincent endlich in die Tat umzusetzen. Deshalb begrüße ich die Initiative des Deutschen Bundestages


    Redaktion: Dr. med. M. Stapperfend, Prof. Dr. med. W. A. Scherbaum

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