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    Chance bei Diabetes – Neue Stiftung setzt auf Lebensstiländerung
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    Chance bei Diabetes – Neue Stiftung setzt auf Lebensstiländerung

    (24.02.2006) Von seinem eigenen Diabetes erfuhr der Fernsehmoderator Karl Moik vor rund zehn Jahren. Als er einen befreundeten Zahnarzt, der mit einem Schlaganfall im Krankenhaus lag, besuchte und sah wie schlecht es diesem ging, kam er ins Grübeln: „Wie bekommt man so etwas wie einen Schlaganfall?“ Kurz darauf ergab der Check der Risikofaktoren bei ihm selbst einen Diabetes. Die vom Arzt verordneten Tabletten nahm er jedoch nicht konsequent ein. „Ich hatte sie, aber nach einer gewissen Weile war es mir wurscht.“ Die Blutzuckerwerte stiegen daraufhin auch wieder an.


    Prof. Lutz Heinemann,
    Prof. Karl Moik und
    Prof. Stefan Martin
    von der neuen Stiftung
    "Chance bei Diabetes"

    Genau vor zwei Jahren, als er am Rosenmontag auf dem Wagen der „Kölner Funken“ mitfuhr, kam es dann zu den dramatischen Folgen seiner Diabetes-Erkrankung. Zunächst sei es ihm komisch gewesen, als er vom Wagen gekommen sei. Abends erlitt der beliebte Fernsehmoderator einen Herzinfarkt und bekam daraufhin drei Bypässe. „In der Reha-Klinik habe ich mir vorgenommen, jetzt wirst du ein aktiver Bua!“ Heute ist Karl Moik erster Botschafter der neu gegründeten Stiftung „Motivation zur Lebensstiländerung – Chance bei Diabetes“. Die Stiftung ist die jüngste „Tochter“ der Deutschen Diabetes-Stiftung. Auf die Fahnen geschrieben hat sich die Stiftung, Menschen mit Diabetes dabei zu unterstützen, die Chance einer gesunden Lebensführung zu erkennen – und zu ergreifen. Die Botschafter erfüllen dabei eine Vorbildfunktion, um möglichst vielen von Diabetes Betroffenen vor Augen zu führen, dass man Diabetes nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern aktiv die Erkrankung managen kann.

    Den Anstoß zu der Stiftung gab der Autor Hans Lauber mit seinem Buch „Fit wie ein Diabetiker“. Darin schildert der ehemalige Medienmanager wie er seinen manifesten Diabetes als Chance begriff und mit der Dreifach-Kombination aus Messen, Essen und Laufen besiegte. Die Medikamente konnte er absetzen und hat heute normale Blutzuckerwerte. „Der Weg von Herrn Lauber ist ein Königsweg“, kommentiert Prof. Martin, Kuratoriums-Vorsitzender der neuen Stiftung, „und viele Menschen könnten den gleichen Weg einschlagen.“ Nach Expertenmeinung wäre es für mindestens die Hälfte der neu diagnostizierten Diabetiker möglich, zumindest für einige Monate oder Jahre, allein durch Lebensstiländerung, – ohne Medikamente – die Krankheit gut zu managen. Dafür sprechen internationale Studien, die das Präventionspotenzial aufzeigen.

    Auch Karl Moik hat sein Leben gemeinsam mit seiner Frau gründlich umgestellt und den Diabetes nun gut im Griff. Bei ihm ganz oben steht nun bewusste gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und konsequente Blutzuckerkontrolle. Er spritzt regelmäßig, sein HbA1c liegt bei 6,8 und der Blutzucker zwischen 110 und 150 mg/dl. Besonders wichtig ist für Karl Moik auch, mit dem Diabetes offen umzugehen. „Man kommt sich vor wie ein Anonymer Alkoholiker, wenn man sagt man hat Diabetes“, konstatiert der Fernsehmoderator Karl Moik. Viele Menschen hätten da eine Scham, über Diabetes zu sprechen. Die Stiftung setzt auf gezielte Aufklärung von Betroffenen und Ärzten.

    Die erste große Maßnahme der Stiftung wird in Kürze eine Initiative sein, die Menschen mit Diabetes in ihrer Eigenverantwortung unterstützt und zu einem zu einem bewussten Umgang motiviert. „Wenn man es früh erkennt, kann man unendlich viel Gutes für sich tun“, konstatiert Prof. Rüdiger Landgraf, Vorsitzender der Deutschen Diabetes-Stiftung. „Wenn unsere geplanten Programme greifen, dann sind neben der Erhöhung der Lebensqualität und Lebenszeit sogar rückläufige Medikamentenkosten für den Bereich Diabetes zu erwarten“, prophezeit Prof. Stefan Martin.


    Kirsten Lindloff, Deutsche Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

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