Rauchfrei 2006 Kampagne gestartet
(03.03.2006) Bereits zum vierten Mal rufen das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu Deutschlands größter Rauchstopp-Aktion auf. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ist Schirmherrin der Aktion. Ziel von „Rauchfrei 2006“ ist es, möglichst viele Raucherinnen und Raucher in Deutschland zu motivieren, vier Wochen lang, ab dem 1. Mai 2006, nicht zu rauchen und ihnen damit den langfristigen Ausstieg aus der Nikotinabhängigkeit zu erleichtern.
Die Aktion startet bereits am Aschermittwoch, dem 1. März 2006, um den Raucherinnen und Rauchern ausreichend Zeit zur Vorbereitung ihres Ausstiegs zu geben. Die Kampagne bietet Motivation zum Rauchverzicht auch durch finanzielle Anreize: Preise im Gesamtwert von 10.000 Euro sind zu gewinnen. Beteiligen können sich auch Nichtraucher: Wenn sie Raucherinnen und Raucher zur Teilnahme motivieren und während des Ausstiegs aktiv unterstützen, haben sie die gleichen Gewinnchancen wie Raucher – sie müssen sich auf der Anmeldung als Helfer eintragen.
Teilnahmekarten sind in allen Apotheken sowie in den Geschäftsstellen der AOK, der Barmer Ersatzkasse und der BKK erhältlich. Anmelden kann man sich auch online unter www.rauchfrei2006.de
„Rauchen stellt das größte einzelne vermeidbare Gesundheitsrisiko für eine Vielzahl schwerwiegender Krankheiten dar. Rauchen schädigt nahezu jedes menschliche Organ. Denn im Tabakrauch sind über 4800 Substanzen enthalten, von denen über 70 als krebserzeugend identifiziert wurden“, erklärt Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum. „Auch eine einzelne Zigarette kann bereits zu Zellveränderungen führen, auf deren Boden sich Krebs entwickelt. Dies trifft ebenso auf Tabakrauch in Innenräumen zu, in denen geraucht werden kann.“
Die Ergebnisse der letzten Nichtraucherkampagnen in den Jahren 2000, 2002 und 2004 sind ermutigend: Über 250.000 Raucherinnen und Raucher nahmen in den vergangenen Jahren teil. Von ihnen sind heute noch ca. 60.000 komplett abstinent und genießen ihr Leben als Nichtraucher. Dieses Ergebnis zeigt, dass durch eine massenmediale Kampagne Verhaltensänderungen angestoßen werden können, die dauerhaft sind.
„Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fördert mit Nachdruck diese ermutigende Kampagne, bei der auch jugendliche Raucherinnen und Raucher angesprochen werden“, erklärt Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). „Auch wenn der Raucheranteil bei den 12- bis 17-Jährigen von 28 Prozent im Jahr 2001 auf 20 Prozent im Jahr 2005 zurück gegangen ist, dürfen wir nicht in unseren Bemühungen nachlassen, gerade jugendliche Raucher zum Ausstieg zu motivieren.“ Wenn bei jungen Menschen frühzeitig ein Verzicht auf das Rauchen gefördert wird, ehe eine langjährige Sucht und schwere Abhängigkeit eintritt, kann damit vielen Gesundheitsrisiken wirksam vorgebeugt werden. Deshalb werden bei der Aktion „Rauchfrei 2006“ jungendliche Raucherinnen und Raucher und ihre Helferinnen oder Helfer bei der Preisvergabe gesondert berücksichtigt. „Das ist ein wichtiges Signal an die jüngeren Rauchergruppen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unterstützt sie dabei im Rahmen der Aktion mit zusätzlichen Informations- und Hilfsangeboten, die speziell für diese Zielgruppe entwickelt wurden“, so deren Direktorin.
Eine Vielzahl von staatlichen und nichtstaatlichen Einrichtungen unterstützen die Aktion aktiv, darunter die Bundesärztekammer, Bundeszahnärztekammer, Deutsche Herzstiftung, Deutsche Lungenstiftung, Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, Bundesvereinigung für Gesundheit, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Krankenkassen, Gesundheitsämter, Kliniken, Praxen, Betriebe wie DaimlerChrysler, Audi, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Siemens und viele andere.
Ganzjährig können Sie sich zum Aufhören des Rauchens hier informieren:
Fachberatung zur Tabakentwöhnung beim Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Telefon 01805 / 31 31 31 (12 Cent/Min.); Mo - Do 10 bis 22 Uhr, Fr - So 10 bis 18 Uhr Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrums: Telefon 06221 / 42 42 00; Mo - Fr 14 bis 18 Uh
Kirsten Lindloff, Deutsche Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung
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