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    Gestörter Glukosestoffwechsel bei Schlaganfällen
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    Gestörter Glukosestoffwechsel bei Schlaganfällen

    (28.04.2006) Ein Schlaganfall ist die Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung des Gehirns. Durch diese Vorgänge erhalten die Nervenzellen im Gehirn zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe und gehen zugrunde. Das Vorherrschen von Störungen des Glukosestoffwechsels nach einem Schlaganfall wurde bis heute noch nicht hinreichend untersucht und gilt bis heute als unterschätztes Problem.


    Beim Schlaganfall kommt es auf
    jede Minute an: Zeit ist Gehirn

    Foto: AOK-Bundesverband

    In der vorliegenden Studie wurden insgesamt 238 Patienten nach einem Schlaganfall mittels oralen Glukose-Toleranz-Tests (oGTT) untersucht. Bei einem oralen Glukose-Toleranz-Test (OGTT) trinkt der Patient eine definierte Menge an Glukose und nach zwei Stunden erfolgt eine Blutzuckermessung, welche Aufschluss über eine mögliche Störung gibt. Bei Patienten die unter Schluckstörungen oder Bewusstseinstörungen litten, wurde auf die Durchführung eines oGTT verzichtet, so dass hier keine Daten vorliegen. 20,2 Prozent der untersuchten Patienten hatten einen bekannten Diabetes, 23,1 Prozent hatten eine verschlechterte Glukosetoleranz, bei 0,8 Prozent fand sich ein verschlechterter Nüchternglukosewert und nur 19,7 Prozent hatten normale Glukosewerte. Weitere 19,7 Prozent zeigten erhöhte Blutzuckerspiegel in der ersten Woche( eine so genannte transiente Hyperglykämie) oder konnten aufgrund fehlender Daten nicht zugeordnet werden. Des Weiteren zeigte sich, dass Patienten mit einem bekannten Diabetes verglichen mit Nicht-Diabetikern häufiger Schlaganfälle erlitten und eine höhere Rate an Infektionskomplikationen aufwiesen.

    Dies zeigt, dass ein bereits vorhandener Diabetes die Situation für Schlaganfall-Patienten verschlechtert. Aus diesem Grunde empfehlen die Autoren einen oGTT bei sämtlichen Schlaganfallpatienten, bei denen zuvor kein Diabetes diagnostiziert wurde.

    Jedoch gibt es Grenzen bei der Durchführbarkeit des oGTT, da ein Teil der Schlaganfall-Patienten unter Schluckstörungen oder Bewusstseinsstörungen leiden. Bei Patienten, die nur in der ersten Woche nach dem Schlaganfall erhöhte Blutzuckerwerte aufweisen, muss nicht zwingend eine Störung des Glukosestoffwechsels vorliegen, sondern kann auch eine durch den Schlaganfall bedingte Stressreaktion des Körpers darstellen.


    Gunilla Erdmann, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Matz et al. Disorders of Glucose Metabolism in Acute Stroke Patients. Diabetes Care 29: 729-797, 2006

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