Was sollte der Arzt untersuchen? - Diagnostik
In einem ersten Gespräch werden die Dauer des Diabetes und die Qualität der Einstellung des Blutzuckers erfragt. Bereits zu Anfang werden alle möglichen Riskofaktoren erfragt, wie z.B. Erkrankungen von Familienmitgliedern, Nikotin- und Alkoholkonsum, und aktuelle Beschwerden.
Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung wird der Arzt zunächst die Hautfarbe von Beinen und Füßen, Wunden, Druckstellen von Schuhen begutachten. Die Temperatur der Haut und der "Pulsstatus" werden ertastet. Ist der Durchmesser eines Blutgefäßes um mehr als 90% eingeengt, sind die Pulsschläge jenseits der Einengung nicht mehr tastbar. Pulse können grundsätzlich getastet werden am Hals, in der Achsel, am Handgelenk, in der Leistenbeuge, in der Kniekehle, am Innen- und Außenknöchel, zwischen der ersten und zweiten Zehe.
Als Nächstes wird die Kraft der Muskeln, Auslösbarkeit von Muskelreflexen, sowie Empfindungswahrnehmung an Beinen und Armen überprüft. Verengungen großer Blutgefäße lassen sich durch Strömungsgeräusche beim Abhören mit dem Stethoskop (auskultieren) ermitteln. Blutdruckmessung an beiden Armen und Unterschenkeln (Dopplerdruckmessung), sowie standardisierte Tests zur Austestung der Gehstrecke werden in weiterführenden Untersuchungen ermittelt.
Auskunft über eine eventuell bestehende koronare Herzerkrankung gewinnt der Arzt durch Abhören der Herztöne, Belastungs-EKG, Ultraschalluntersuchungen (Stress-Echokardiographie) und Funktionstests (Stress-Thalliumszintigraphie) des Herzens. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall (Apoplex) ist eine sofortige Computertomographie des Schädels erforderlich.
Anja Neufang-Sahr, Prof. Dr. med.Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Dieser Beitrag wurde inhaltlich zuletzt im Januar 2003 aktualisiert |