Schnitt durch die Niere
Ausgangspunkt für alle nachfolgenden Untersuchungen ist zunächst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) durch den Hausarzt oder Internisten. Er fragt nach den aktuellen Beschwerden, vorausgegangenen Erkrankungen und Operationen, eingenommenen Medikamenten, Diabetikern in der Familie, Schwangerschaftskomplikationen usw.
Daraufhin wird der Patient körperlich untersucht. Bei Verdacht auf Nierenbeteiligung sucht der Arzt besonders nach Hauterscheinungen (Juckreiz, Infektionen) und Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen.
Untersuchungen der Augen (Spiegelung des Augenhintergrundes, Messung des Augendrucks) und des Herzens (Abhören der Herztöne) schließen sich an.
Weitere wichtige Untersuchungen, welche Ihr Hausarzt in regelmäßigen Abständen durchführen sollte, sind:
- Blutabnahme und Bestimmung von HbA1c, Blutfettwerten (Cholesterin, Triglyzeride), Eiweißen im Serum, Nierenfunktionswerten (Kreatinin), und Gerinnungsparametern
- Urinuntersuchungen auf Eiweißgehalt (Mikro- oder Makroalbuminurie)r , Glukose und Bakterien
- Kontrolle des Blutdrucks
- Ultraschalluntersuchung der Nieren
- Aufzeichnung eines Elektrokardiogramms (EKG)
Wenn eine Nierenschädigung aus nicht-diabetischer Ursache vermutet wird, so sollte eine Nierenbiopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) und Einsendung des Materials zur feingeweblichen Untersuchung durchgeführt werden. Bei Vorliegen einer diabetischen Nephropathie sollten selbst geringfügig erhöhte Blutdruckwerte (ab 140/90) sollten dann medikamentös gesenkt werden. Anzustreben sind Blutdruckwerte von 120/75.
Anja Neufang-Sahr, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut Düsseldorf
Dieser Beitrag wurde inhaltlich zuletzt im Januar 2003 aktualisiert