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    HbA1c-Wert korreliert eng mit Schwangerschaftsergebnis
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    HbA1c-Wert korreliert eng mit Schwangerschaftsergebnis

    (14.02.2007) Diabetikerinnen, bei denen der HbA1c-Wert in der Schwangerschaft gut eingestellt ist, haben statistisch gesehen ein deutlich besseres Schwangerschaftsergebnis. Dänische Wissenschaftler konnten zeigen, dass der Zusammenhang zwischen der Höhe der Blutzuckerwerte und der Häufigkeit schwerer Komplikationen nahezu linear ist.

    Schwangere Frau sitzt auf der Bank

    Die Ärzte um Gunnar L. Nielsen vom Universitätsklinikum Aarhus in Aalborg, Dänemark, haben in den Jahren 1985 bis 2003 insgesamt 573 schwangere Typ 1 Diabetikerinnen untersucht und die Schwangerschaftsergebnisse dokumentiert. Letztere teilten sie in zwei Kategorien ein:

    • „Gutes“ Schwangerschaftsergebnis = das Neugeborene hat mindestens den ersten Monat nach der Geburt überlebt und es wurden in dieser Zeit keine schweren angeborenen Missbildungen festgestellt.
    • „Ungünstiges“ Schwangerschaftsergebnis = Es kam zu einer spontanen Fehlgeburt oder die Schwangerschaft musste aus therapeutischen Gründen unterbrochen werden, das Kind wurde tot geboren oder starb innerhalb des ersten Lebensmonats, oder es lag eine schwere angeborene Missbildung vor.

    Das Ergebnis setzten die Wissenschaftler in Bezug zu den HbA1c-Werten, die in der frühen Phase der Schwangerschaft – genauer in den ersten drei Monaten (Trimester) – gemessen wurden. Der auch als Blutzuckerlangzeitwert bezeichnete HbA1c-Wert ermöglicht eine Aussage über die Güte der Blutzuckereinstellung während der letzten Wochen. Das Studienteam teilte die HbA1c-Werte in 5 Stufen (Quintilen) ein: Quintile 1 enthielt die niedrigsten, Quintile 5 die höchsten HbA1c-Werte.

    Insgesamt 165 der 573 Diabetikerinnen (29 %) hatten ein ungünstiges Schwangerschaftsergebnis (s. o). Die statistische Auswertung zeigte, dass die Häufigkeit von Fehlgeburten, Tod oder schweren Missbildungen des Kindes nahezu linear mit der Höhe des HbA1c-Wertes der Mutter zunahmen: Während in Quintile 1 „nur“ 12 Prozent der Frauen betroffen waren, erhöhte sich der Anteil von Schwangerschaften mit ungünstigem Ergebnis in Quintile 5 bereits auf 79 Prozent.

    Nielsen und seine Kollegen fanden heraus, dass sich ab einem HbA1c-Wert von etwa 7,0% das Risiko für ein ungünstiges Schwangerschaftsergebnis statistisch nachvollziehbar erhöht: Die Ärzte errechneten, dass jeder HbA1c-Anstieg um 1,0% das Risiko für ein ungünstiges Schwangerschaftsergebnis um etwa 5,5 Prozent nach oben klettern lässt. Bei einem HbA1c unterhalb von 7,0 %, scheint es hingegen keinen direkten Zusammenhang zwischen Blutzuckerlangzeitwert und Komplikationsrisiko zu geben.


    Diabetikerinnen mit hohen HbA1c-Werten in den ersten Monaten der Schwangerschaft sind erheblich häufiger von Fehlgeburten, Tod des Kindes oder schweren Missbildungen beim Kind betroffen als Diabetes-Patientinnen mit gut eingestelltem Zuckerstoffwechsel. Die Wissenschaftler geben allerdings zu bedenken, dass es sich hier um statistische Durchschnittswerte handelt: Im Einzelfall kann natürlich auch eine Schwangere mit deutlich erhöhten HbA1c-Werten ein gesundes Kind zur Welt bringen und umgekehrt.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Nielsen GL, Møller M, Sørensen HT. HbA1c in early diabetic pregnancy and pregnancy outcomes: a Danish population-based cohort study of 573 pregnancies in women with type 1 diabetes. Diabetes Care 2006; 29: 2612-2616

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