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    Wesentliche Risiko-Gene für Typ 2 Diabetes entschlüsselt
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    Wesentliche Risiko-Gene für Typ 2 Diabetes entschlüsselt

    (15.02.2007) Ein internationales Forschungsteam aus Großbritannien, Kanada und Frankreich berichtet, maßgeblich an der Entwicklung von Typ 2 Diabetes beteiligte Gene entschlüsselt zu haben. Damit sei der genetische Hintergrund der Zivilisationskrankheit Typ 2 Diabetes zu 70 Prozent erklärt, so die Untersucher im renommierten Fachmagazin Nature. Diese Ergebnisse könnten dazu führen, dass Gentests für das Risiko eines entstehenden Typ 2 Diabetes möglich werden.

    Hauptsächlich geht die rapide wachsende Zahl der von Typ 2 Diabetes  Betroffenen auf das Konto von Übergewicht und mangelnder Bewegung. Aber nicht jeder Mensch mit Übergewicht bekommt Diabetes, auch von einer erblichen Veranlagung wird seit langem ausgegangen. Der genetische Hintergrund von Typ 2 Diabetes wird deshalb intensiv erforscht.

    Das internationale Forschungsteam hat nun gleich vier neue Gene ermittelt und ein bereits bekanntes bestätigt. Der Endokrinologe Robert Sladek und Kollegen vom Genome Quebec Innovation Centre in Montreal nahmen das gesamte Genom bei nahezu 700 Menschen mit Typ 2 Diabetes und ebenfalls erkrankten erstgradigen Verwandten unter die Lupe. Verglichen wurden die Ergebnisse mit einer gleich großen Gruppe von Nichtdiabetikern. Neu daran war auch das Verfahren mit dem sie fast 400.000 Genfragmente verglichen.

    Gefunden wurden dabei vier neue Gene und das bereits im vergangenen Jahr von isländischen Forschern gefundene TCF7L2-Gen (wir berichteten). Um die Resultate zu sichern,  wurden 5.500 weitere Personen sowie eine gleichgroße Kontrollgruppe  in Frankreich untersucht. „Von den vier Genen, die wir identifiziert haben, sind zwei involviert in die Entwicklung oder Funktion von insulinproduzierenden Betazellen und eines spielt eine Rolle beim Transport von Zink, einem wichtigen für die Insulinproduktion benötigten Spurenelement“, erläutert Sladek.

    Die Wissenschaftler gehen nun davon aus, innerhalb der kommenden zwei Jahre einen Gentest entwickeln zu können, der Auskunft darüber geben könne, wie hoch das Risiko für einen sich zukünftig entwickelnden Diabetes sei. Dem könne dann mit bewusster Ernährung und Sport entgegengewirkt werden.

    Die Studie stellt einen Meilenstein in der Erforschung der genetischen Anteile an Typ 2 Diabetes fest. Sollte sich daraus die Testmöglichkeit ergeben, wäre ein positives Ergebnis ein deutlicher Hinweis, der zum Vorbeugen motivieren könnte. Ein negatives Testergebnis wäre allerdings auch kein Freibrief auf Gewicht und Lebensstil aus gesundheitlicher Sicht weniger achten zu müssen.

    Kirsten Lindloff, Deutsche Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quellen: Sladek R, Rocheleau G Rung J et al. A genome-wide association study identifies novel risk loci for type 2 diabetes. Nature 2007;  published early online 11.Februar 2007 doi:10.1038/nature05616

    Pressemitteilung Mc Gill University Health Centre 11. Februar 2007

    Vorausgehende Artikel zu diesem Thema auf Diabetes-Deutschland:

    Diabetes-Risiko durch Veränderung im TCF7L2-Gen bestätigt (29.11.2007)

    Erbliche Veranlagung für Typ 2 Diabetes: Neue Genvariante entdeckt (12.04.2006)

     

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