Patienteninformation: „Unabhängige Patientenberatung Deutschland“ gestartet
(21.02.2007) Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, erklärt zum Start der "Unabhängigen Patientenberatung Deutschland gGmbH" (UPD): "Wer mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen will, der muss auch dafür sorgen, dass Patienten zu Partnern der Ärzte werden und ihre Rolle als 'mündige Versicherte' ausfüllen können. Deshalb hat der Gesetzgeber im Jahr 2000 die Krankenkassen verpflichtet, im Rahmen von Modellvorhaben Einrichtungen zur Verbraucher- und Patientenberatung mit jährlich 5,113 Millionen Euro zu fördern. Die Privaten Krankenkassen leisten hier übrigens keinen Beitrag.
Das politische Ziel ist ein von Kassen und Leistungserbringern unabhängiges Beratungs- und Informationsangebot als Regelleistung aufzubauen. Mit dem Start der 'Unabhängigen Patientenberatung Deutschland gGmbH' (UPD) rückt dieses Ziel jetzt in greifbare Nähe!
Wie es um das Wissen und die Aufklärung der Patientinnen und Patienten steht, zeigen nicht nur die rund 60.000 Fragen und Beschwerden, die meine Geschäftsstelle seit 2004 erreicht haben, sondern auch die Zahlen aus der Studie des Commonwealth Fund zum 6-Länder-Vergleich (Kanada, Australien, Neuseeland, Großbritannien, USA, Deutschland):
61 Prozent vermissen in Deutschland Aufklärung über Behandlungsalternativen, 46 Prozent bekommen Behandlungsziele selten oder nie erklärt, 23 Prozent bekommen widersprüchliche Informationen von verschiedenen Ärzten, 38 Prozent erhalten selten bzw. nie Aufklärung über Nebenwirkungen von Medikamenten, 40 Prozent beklagen Koordinationsprobleme zwischen verschiedenen medizinischen Leistungsebenen und 60 Prozent vermissen das Management bei der Krankenhausentlassung.
Besonders wichtig ist die Patientenberatung, wenn es zu Konflikten mit Herstellern, Leistungserbringern oder Krankenkassen kommt. In solchen Situationen sind kompetente und vor allem neutrale Beratungsangebote unverzichtbar. Die 'Unabhängige Patientenberatung Deutschland gGmbH' muss diesem hohen Anspruch gerecht werden.
Dabei darf die UPD nicht in Konkurrenz zu den bestehenden Angeboten stehen. Sie muss für die Patienten vielmehr eine wertvolle Ergänzung zu den Beratungsangeboten der Krankenkassen, der Selbsthilfe und der zahlreichen Leistungserbringer im Gesundheitswesen sein.
Die UDP ist ein Zusammenschluss von drei starken, vernetzten und in der Patientenberatung erfahrenen Partnern:
dem Sozialverband VdK Deutschland e.V. der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. und dem Verbund unabhängige Patientenberatung e.V.
Ich bin zuversichtlich, dass Patienten und Patientinnen sicher sein können, in den 20 kostenfreien Beratungsstellen künftig eine der Neutralität und hohen Qualitätsansprüchen verpflichtete Patientenberatung zu erhalten."
Unabhängige Patientenberatung Deutschland - UPD gGmbH
Beratungsstellen: Berlin, Bielefeld, Bremen, Erfurt, Gießen, Göttingen, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Landshut, Leipzig, Ludwigshafen, Magdeburg, München, Nürnberg, Potsdam, Rostock, Saarbrücken, Stuttgart, Witten
Beratungstelefon: 01803-117722, Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz)
Internet: http://www.unabhaengige-patientenberatung.de/, http://www.upd-online.de/
Ausgabejahr: 2007 Erscheinungsdatum: 31.01.2007
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