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    Mit dem Blutzucker steigt auch das Herzinsuffizienz-Risiko
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    Mit dem Blutzucker steigt auch das Herzinsuffizienz-Risiko

    (16.04.2007) Die Herzen von Diabetikern sind besonders gefährdet – dies ist seit langem bekannt. Neue Studienergebnisse von mehr als 30.000 Patienten haben jetzt noch einmal belegt, dass tatsächlich ein direkter Zusammenhang zwischen der Höhe der Blutzuckerwerte und dem Risiko für eine Herzinsuffizienz (Schwäche des Herzmuskels) besteht – selbst wenn noch kein Diabetes vorliegt.


    Eine Arbeitsgruppe um Claes Held vom Karolinska University Hospital in Stockholm hat Daten von 31.546 Patienten analysiert, die an einer der beiden großen Bluthochdruck-Studien ONTARGET oder TRANSCEND teilnehmen. Bei den Probanden handelt es sich um Personen mit einem hohen Herz-Kreislaufrisiko, das heißt zu Studienbeginn lag mindestens eines der folgenden Risiken vor: Herzgefäßerkrankung (KHK), krankhafte Verengung an den Arterien der Extremitäten (pAVK), Durchblutungsstörung der Hirngefäße (zerebrovaskuläre Erkrankung) oder Diabetes mellitus mit bereits vorhandenen Endorganschäden. Eine Herzinsuffizienz war zum Zeitpunkt des Studienbeginns bei keinem der Patienten bekannt. Etwas mehr als 40 Prozent der Studienteilnehmer waren Diabetiker.

    Nach einer Beobachtungszeit von durchschnittlich 886 Tagen fand eine Zwischenauswertung aller Patientendaten statt. Insgesamt 668 Personen waren seit Studienbeginn mit der Diagnose Herzinsuffizienz in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die Wissenschaftler aus Stockholm verglichen die Blutzuckerwerte bei Studieneinschluss mit dem Auftreten einer Herzinsuffizienz in der Folgezeit. Das Ergebnis: Mit jedem Anstieg der Nüchtern-Blutzuckerwerte um 1 mmol/l (bzw. 18 mg/dl) stieg die Herzinsuffizienz-Wahrscheinlichkeit bei den Untersuchten dieser Risikogruppe um 10 Prozent an. Um andere Einflussfaktoren neben dem Blutzucker auszuschließen, wurden die Ergebnisse anschließend noch einmal adjustiert für Alter, Geschlecht, Rauchen, Herzinfarkt in der Vorgeschichte, Bluthochdruck, Taille- zu Hüftumfang, Kreatinin, Diabetes mellitus, Aspirin-, Beta-Blocker- und Statin-Einnahme. Auch nach dem „Herausrechnen“ dieser Faktoren blieb ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Nüchtern-Blutzuckerwert und der Herzinsuffizienz-Wahrscheinlichkeit bestehen: Pro BZ-Erhöhung um 1 mmol/l war das Herzinsuffizienz-Risiko immerhin noch um 5 Prozent erhöht.

    Das Fazit der Stockholmer Arbeitsgruppe:
    Höhere Nüchtern-Blutzuckerwerte sind bei herzkreislaufgefährdeten Patienten ein unabhängiger Risikofaktor für Herzinsuffizienz – dies gilt für Diabetiker und Nicht-Diabetiker. Weitere große Studien sollen nun klären, in welchem Ausmaß die Absenkung des Blutzuckers auch das Herzinsuffizienz-Risiko verringern kann.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin der Deutschen Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Held C, Gerstein HC, Yusuf S et al. Glucose levels predict hospitalization for congestive heart failure in patients at high cardiovascular risk. Circulation 2007; 115: 1371-1375

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