Therapie der Hypertonie bei Typ 2 Diabetes
(13.06.2007) Allgemein wird davon ausgegangen, dass etwa 50 – 80% aller Patienten mit Diabetes einen hohen Blutdruck aufweisen. Nach den Richtlinien der Deutschen Hochdruckliga liegt ein Bluthochdruck vor, wenn der systolische Wert 140 mmHg und/oder der diastolische Blutdruck 90 mmHg überschreitet (www.hochdruckliga.de).
Zur Senkung des Blutdrucks kommen nicht-medikamentöse und medikamentöse Maßnahmen in Frage. Unter den blutdrucksenkenden Mitteln gibt es im Wesentlichen 5 verschiedene Substanzgruppen, die sich durch ihren Wirkungsmechanismus unterscheiden und einzeln oder in Kombination Anwendung finden.
Hierzu zählen die ACE Hemmer und AT1 Blocker, Diuretika, ß – Blocker, und Calciumantagonisten. Zusätzlich können, auch in Kombination, Alpha 1- und Alpha 2 -Rezeptorenblocker, periphere Vasodilatantien und zentral wirkende Alphamimetika zum Einsatz komen.
Anlässlich des Deutschen Diabetes Kongresses in Hamburg (Mai 2007) wurde zu diesem Thema von Fischer et al. (TU Dresden) eine interessante Studie vorgestellt.Dabei sind die Autoren der Frage nach der Häufigkeit des Hypertonus bei Typ 2 Diabetes nachgegangen, und haben ausgewertet, wie viele Medikamentengruppen der Behandlung des Hypertonus Typ 2 Patienten zur optimalen Blutdruckeinstellung benötigen.
Die Blutdrucktherapie wurde solange gesteigert, bis die Zielwerte nach den Kriterien der Deutschen Hochdruckliga erreicht wurden. (RR < 140/90 mm Hg bei Patienten ohne Nierenschädigung, sonst < 130/90 mm Hg).
Ergebnis: Von den 398 untersuchten Patienten hatten 4 % keinen Hypertonus. Zunächst benötigten 2 % keine antihypertensive Therapie, während ebenfalls 2 % der Patienten mit 6 verschiedenen Medikamentengruppen behandelt wurden. Der höchste Anteil der Patienten erhielt 3 unterschiedliche Antihypertonika. (s. Tabelle)
Die Autoren folgern, dass fast alle Patienten mit Typ 2 Diabetes in dieser Studie einen Hypertonus aufweisen und der größte Teil mit mehreren Medikamentengruppen zum Erreichen der Hypertonie - Zielwerte behandelt werden muss.
Dr. Klaus Wiefels, Deutsche Diabetes-Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrums an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung
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