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    Insulinresistenz beschleunigt das Auftreten von Typ 1 Diabetes
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    Insulinresistenz beschleunigt das Auftreten von Typ 1 Diabetes

    (07.03.2008) Bisher wurde über Insulinresistenz fast immer im Zusammenhang mit einem Typ 2 Diabetes berichtet. Beim Typ 1 Diabetes, steht der Verlust von Betazellen mit dadurch hervorgerufenem Insulinmangel im Vordergrund. Eine neue Studie aus Großbritannien hat jetzt auch eine Bedeutung der Insulinresistenz für den Typ 1 Diabetes entdeckt: Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit entsprechenden Antikörpern und einer bereits vorhandenen Funktionsstörung der insulinproduzierenden Betazellen beschleunigt eine Insulinresistenz die Manifestation der Typ 1 Diabeteserkrankung.

    Jugendliche
    Das Risiko für einen Typ 1
    Diabetes ist bei
    Insulinresistenz erhöht

    Foto: J. Haacks / Uni Kiel
    Wissenschaftler um Polly J. Bingley von der Universität in Bristol, Großbritannien, haben bei erstgradig Verwandten von Typ 1 Diabetikern den Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und Diabetesmanifestation untersucht. Hierfür beobachteten Bingley und ihre Kollegen 213 Personen, die bei Studienbeginn jünger als 25 Jahre alt waren und bereits Antikörper gegen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse (ICA) im Blut aufwiesen. Das Vorliegen von Insulinresistenz (= verminderte Ansprechbarkeit auf das Hormon Insulin) wurde mit Hilfe von HOMA2-IR bestimmt. HOMA ist ein Verfahren, bei dem die Insulinresistenz anhand der Nüchtern-Werte für Glukose und Insulin über ein mathematisches Modell berechnet wird.

    Die durchschnittliche Beobachtungsdauer in der Studie betrug 4,2 Jahre. Während dieser Zeit entwickelten 105 Personen einen Typ 1 Diabetes. Der Vergleich mit den HOMA-Werten zu Beobachtungsbeginn zeigte folgende Ergebnisse: Die diabetesgefährdeten Personen entwickelten in dem fast 5-jährigen Beobachtungszeitraum vor allem dann einen manifesten Typ 1 Diabetes, wenn gleichzeitig eine Insulinresistenz vorlag. Dies traf allerdings nur in den Fällen zu, wo auch die Betazellfunktion bereits reduziert und die sog. erste Phase („First Phase“) der Insulinausschüttung gestört war: Hier erhöhte eine Insulinresistenz die Wahrscheinlichkeit für die Manifestation eines Typ 1 Diabetes in den Folgejahren um fast das 3,8-fache.

    Das FAZIT der Autoren:
    Unter der Voraussetzung, dass Antikörper gegen Inselzellen im Blut nachweisbar sind und die Erste-Phase-Antwort der Insulinausschüttung bereits gestört ist, scheint Insulinresistenz das Auftreten eines Typ 1 Diabetes zu beschleunigen. 
    Dies zeigt, dass die Insulinresistenz nicht nur bei der Entstehung des Typ 2 Diabetes, sondern auch beim Typ 1 - Diabetes eine Rolle spielt.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Bingley PJ, Mahon JL, Gale EA. Insulin resistance and progression to type 1 diabetes in the European Nicotinamide Diabetes Intervention Trial (ENDIT). Diabetes Care 2008; 31: 146-150

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