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    Feuchte Wundbehandlung und Wundbehandlung mit Unterdruck bei diabetischen Fußgeschwüren im Vergleich
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    Feuchte Wundbehandlung und Wundbehandlung mit Unterdruck bei diabetischen Fußgeschwüren im Vergleich

    (21.05.2008) Im Rahmen der vorliegenden randomisierten und kontrollierten Multicenter-Studie haben die Wissenschaftler um Dr. Blume die Wundbehandlung mit Unterdruck (NPWT = Negative Pressure Wound Therapy) hinsichtlich der Sicherheit und klinischen Effizienz im Vergleich zur feuchten Wundbehandlung (AMWT = Advanced Moist Wound Therapy) untersucht. Beide Therapieverfahren werden bei der Behandlung diabetischer Fußgeschwüre eingesetzt.

    Behandlung des diabetischen Fußes
    Foto: DDZ

    Das Vorhandensein diabetischer Fußgeschwüre ist ein bedeutender Risikofaktor für Fußamputationen. Die Geschwüre gehen mit Beeinträchtigungen körperlicher Funktionen, des körperlichen Wohlbefindens und mit einer Minderung der Lebensqualität einher. Die Wundversorgung spielt daher nicht nur eine große Rolle beim Heilungsprozess, sondern auch bei der angestrebten Risikominimierung erheblicher Folgeschäden.

    Insgesamt wurden 342 Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 58 Jahren in diese Studie eingeschlossen. Von diesen Patienten waren 79 Prozent Männer. Der komplette Wundverschluss wurde als kompletter Hautverschluss (100-prozentige Neubildung des Hautepithels) definiert, bei dem weder Drainagen noch Verbandmaterial notwendig waren. Die Entscheidung, ob ein Patient die Wundbehandlung mit Unterdruck oder die feuchte Wundbehandlung bekam, erfolgte  zufällig (randomisiert). Die Behandlung wurde entweder bis zum Tag 112 oder bis zu dem Zeitpunkt durchgeführt, bei dem der Wundverschluss erfolgte. Solche Diabetiker, bei denen ein Wundverschluss erfolgte wurden einmal nach 3 Monaten und nach 9 Monaten untersucht.

    Im Vergleich zur feuchten Wundversorgung, bei der in 28,9 Prozent der Fälle ein Wundverschluss erreicht wurde, konnte bei der Unterdruck-Therapie eine Wundverschluss-Rate von 43,2 Prozent erreicht werden. Mit Hilfe der Kaplan-Meier-Schätzung (einer statistischen Methode) wurde der komplette Wundverschluss durch die Unterdruckbehandlung (NPWT)  durchschnittlich nach 96 Tagen erreicht. Für die feuchte Wundbehandlung (AMWT) konnte der Wert nicht ermittelt werden. Unter der NPWT-Behandlung kam es auch seltener zu Amputationen.

    Es gab hingegen keine statistisch bedeutsamen Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich behandlungsabhängiger Komplikationen wie Infektionen oder Knochenentzündungen (Osteomyelitis).

    Die Wundbehandlung mit Unterdruck für Diabetespatienten ist genauso sicher und sogar noch wirksamer als die feuchte Wundbehandlung bei der Behandlung diabetischer Fußgeschwüre. Mit guter Wundpflege können eine Vielzahl von Amputationen bei Diabetikern vermieden werden. Das Hauptaugenmerk sollte (neben der Vermeidung der Entstehung von Geschwüren) auf einer optimierten Wundversorgung liegen, da dieses nicht nur Kosten verringert sondern auch die Lebensqualität der Patienten erheblich gesteigert werden kann.


    Gunilla Erdmann, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de

    Quelle: Blume et al. Comparison of negative pressure wound therapy using vacuum-assisted closure with advanced moist wound therapy in the treatment of diabetic foot ulcers: a multicenter randomized controlled trial. Diabetes Care 31: 631-636, 2008.

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