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    Fettleber zeigt erhöhtes Nephropathie-Risiko an
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    Fettleber zeigt erhöhtes Nephropathie-Risiko an

    (08.08.2008) Die nicht-alkoholbedingte Fettleber wird vor allem bei Patienten mit Typ 2 Diabetes häufiger beobachtet. Wissenschaftler aus Italien und den USA haben vor kurzem einen interessanten Zusammenhang entdeckt: Offenbar geht die Fettleber gehäuft mit einer typische Folgekomplikation des Diabetes einher – der diabetischen Nephropathie. Und nicht nur dies: Möglicherweise ist die Leberverfettung sogar am Fortschreiten der Nierenerkrankung beteiligt.

    Untersuchung des Patienten
    Foto: DDZ

    Mediziner sprechen von einer Fettleber, wenn mehr als die Hälfte aller Leberzellen Fetteinlagerungen aufweisen. Die Diagnose lässt sich anhand einer Ultraschalluntersuchung und einer Bestimmung der Blutleberwerte stellen. Oft wird die Fettleber durch Zufall entdeckt, da der Patient kaum Beschwerden verspürt. Typische (aber uncharakteristische) Hinweise können ein häufiges Völlegefühl, Druck im Oberbauch und chronische Erschöpfung sein. Bei den Ursachen einer Fettleber denkt man häufig zuerst an  einen übermäßigen Alkoholkonsum. Es gibt aber auch viele Fälle, bei denen Alkohol keine Rolle spielt: Die nicht-alkoholbedingte Fettleber – in Fachkreisen auch als NASH bezeichnet – wird zum Beispiel durch Übergewicht, Insulinresistenz und Typ 2 Diabetes gefördert.

    Verschiedene Studien haben in der Vergangenheit Hinweise geliefert, dass die nicht-alkoholbedingte Fettleber häufig mit einer diabetischen Nephropathie (= Nierenerkrankung) einhergeht. Ein Forscherteam um Giovanni Targher von der Universität in Verona und Michel Chonchol von der Universität in Denver, Colorado, haben diesen Zusammenhang in einer eigenen Untersuchung überprüft. Ihr Ziel war es, herauszufinden, ob die Fettleber einen Vorhersagewert für das spätere Auftreten einer Nephropathie hat. Um dies zu klären, untersuchten die Wissenschaftler 1.750 Typ 2 Diabetiker in Italien. Alle Patienten zeigten sich zu Studienbeginn weitgehend nierengesund.

    Targher und seine Kollegen beobachteten die Studienteilnehmer durchschnittlich 6,5 Jahre lang. Während dieser Zeit entwickelten 547 Typ 2 Diabetiker eine diabetische Nephropathie mit einer messbaren Einschränkung der Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73m2). Die Teilnehmer mit nicht-alkoholbedingter Fettleber – die Diagnose wurde anhand einer Ultraschalluntersuchung zu Studienbeginn gestellt – waren von der Nierenerkrankung auffällig häufiger betroffen (HR 1,69; p < 0,001). Dies bestätigte sich auch nach dem Herausrechnen anderer möglicher Einflussfaktoren wie Geschlecht, Alter, BMI, Blutdruck, Rauchen, Diabetesdauer, HbA1c und Blutfettwerte (HR 1,49; p < 0,01).

    Das FAZIT der Wissenschaftler: Bei Patienten mit Typ 2 Diabetes weist die nicht-alkoholbedingte Fettleber auf eine erhöhte Gefährdung für eine diabetische Nierenerkrankung hin. Ob die Veränderungen in der Leber direkt zur Nierenschädigung beitragen, ist bisher unklar. Allerdings vermuten Targher und seine Kollegen, dass aus den verfetteten Leberzellen vermehrt Substanzen freigesetzt werden, die chronische Entzündungen im Körper fördern – dies könnte sich auch nachteilig auf die Nieren auswirken. Die näheren Zusammenhänge sollen nun in weiteren Studien untersucht werden.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Targher G, Chonchol M, Bertolini L et al. Increased Risk of CKD among Type 2 Diabetics with Nonalcoholic Fatty Liver Disease. JASN 2008; doi: 10.1681/ASN.2007101155 (published ahead of print)

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