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    Übergewicht begünstigt Herzversagen durch Entzündungsprozesse
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    Übergewicht begünstigt Herzversagen durch Entzündungsprozesse

    (18.08.2008) Eine aktuelle Auswertung aus der bekannten MESA-Studie hat ein weiteres Verbindungsglied zwischen Übergewicht und eingeschränkter Herzfunktion identifiziert: Entzündungsstoffe, die bei Übergewichtigen vermehrt im Blut nachweisbar sind, lassen die Wahrscheinlichkeit für eine Herzinsuffizienz in den Folgejahren ansteigen.

    Ein übergewichtiges Paar am UferÜbergewicht erhöht das Risiko für eine ganze Reihe gesundheitlicher Störungen – hierzu gehören auch der Typ 2 Diabetes, die Gefäß-Arteriosklerose und die Herzinsuffizienz mit einer eingeschränkten Pumpleistung. Die bevölkerungsbezogene MESA-Studie (Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis; multizentrische Kohortenstudie) hat bei 6.814 Personen in den USA überprüft, welche Faktoren für das erhöhte Herzinsuffizienz-Risiko bei Übergewichtigen verantwortlich sind. Die Teilnehmer waren zwischen 45 und 84 Jahre alt und bei Studieneinschluss in den Jahren 2000-2002 herzgesund.

    In den folgenden vier Beobachtungsjahren entwickelten 79 Personen eine dauerhafte Einschränkung der Pumpleistung des Herzens. Hiervon zeigten 35 Teilnehmer (44%) starkes Übergewicht mit einem Body Mass Index (BMI) von mindestens 30 kg/m2. Wie erwartet, waren die übergewichtigen Personen öfter von Insulinresistenz, erhöhten Blutzuckerwerten, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen betroffen – alles Risikofaktoren für eine Herzkreislauferkrankung und das Auftreten einer Herzinsuffizienz.

    Die Wissenschaftler fanden aber noch einen weiteren interessanten Zusammenhang: Im Vergleich zu normalgewichtigen Personen wurden bei den Studienteilnehmern mit starkem Übergewicht deutlich häufiger erhöhte Blutspiegel der Entzündungsstoffe Interleukin 6, C-reaktives Protein und Fibrinogen festgestellt. Dabei erhöhte allein die Verdopplung der durchschnittlichen Interleukin-6-Spiegel das Herzinsuffizienz-Risiko um 84 Prozent.  

    Ergebnisse aus der Grundlagenforschung und verschiedene Krankheitsstudien bestätigen, dass Entzündungsstoffe eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Voranschreiten von Herzkreislauferkrankungen spielen. Ebenso ist bekannt, dass bei einem Anstieg des Fettgehalts in den Fettzellen mehr entzündungsfördernde Eiweiße (sog. Zytokine) in das Blut abgegeben werden. Vor allem das Bauchfett stellt die entzündungsfördernden Zytokine in größerer Menge her.

    Das FAZIT der Studie: Die dauerhafte Erhöhung von Entzündungsstoffen im Körper geht mit einer verstärkten Gefährdung für Funktionseinschränkungen des Herzens (Herzinsuffizienz) einher. Übergewicht kann eine Ursache für den Anstieg der Entzündungsstoffe im Blut sein. Dies ist vermutlich ein weiterer wichtiger Mechanismus, der Übergewicht mit einem erhöhten Herzkreislaufrisiko verbindet.


    Dr. med. Anja Lütke, freie Mitarbeiterin von Diabetes-Deutschland.de, Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung

    Quelle: Bahrami H, Bluemke DA, Kronmal R et al. Novel metabolic risk factors for incident heart failure and their relationship with obesity: the MESA (Multi-Ethnic Study of Atherosclerosis) study. J Am Coll Cardiol 2008; 51: 1775-83

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