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    Körperliche Bewegung beim Diabetes mellitus Typ 2
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    Körperliche Bewegung beim Diabetes mellitus Typ 2

    Körperliche Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil in der Therapie des Typ 2 Diabetes. Durch Bewegung werden die Körperzellen empfindlicher gegenüber dem Insulin, der Blutzuckerspiegel sinkt. Zudem führt Bewegung zur körperlichen Ertüchtigung, verbessert die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden und erleichtert das Abnehmen.

    Bewegung mit Spaß

    Empfehlenswert zur Therapieunterstützung sind vor allem Ausdauersportarten wie Schwimmen, Wandern oder Radfahren. Je nach Ihren persönlichen Vorlieben können Sie natürlich auch andere Möglichkeiten nutzen, die ihnen Freude bereiten. Wenn Sie sich längere Zeit wenig körperlich betätigt haben, sollten Sie langsam anfangen und die Belastung dann steigern. Sie werden selbst merken, dass Sie durch regelmäßige Bewegung Ihren Trainingszustand bessern und daher die körperliche Belastbarkeit ansteigt. Bevor Sie mit Ihrem Bewegungsprogramm anfangen, sollten Sie jedoch mit Ihrem Arzt sprechen. Er wird dann einige Untersuchungen durchführen, Ihre Belastbarkeit in Bezug auf Herz-Kreislauf-System überprüfen und eventuell vorhandene diabetische Folgeerkrankungen ausschließen. Ihr Hausarzt kann Ihnen auch bei der Auswahl der geeigneten Sportart helfen und mit Ihnen ein Trainingsprogramm erstellen. Denken Sie daran: Wer Sport treibt, tut etwas für Körper und Seele. Sie sollten den Sport also nicht als etwas ansehen, zu dem Sie sich zwingen müssen, sondern als etwas Positives, das Sie für sich selbst tun.

    Das Wichtigste ist, überhaupt anzufangen!

    Ein Leistungssportler sollen Sie gar nicht werden, aber schon kleine Änderungen in Ihrem gewohnten Tagesablauf können große Wirkung haben:

    • Gehen Sie öfter zügig eine kleine Runde "um den Block".
    • Lassen Sie andere auf den Aufzug warten und benutzen Sie die Treppen.
    • Erledigen Sie Ihre Besorgungen zu Fuß und lassen Sie Ihr Auto stehen.
    • Fahren Sie mit dem Fahrrad.

    Allgemeine Ratschläge für Sport bei Diabetes

    Zum einen, es gibt keine allgemeingültige Regel. Jeder Mensch reagiert anders auf körperliche Belastung. Daher sind die Ratschläge, die hier aufgeführt sind, auch nur grobe Anhaltspunkte.

    • Treiben Sie nach Möglichkeit immer zur selben Zeit Sport. Eine gleichbleibende Dauer und Kontinuität hilft Ihrem Körper, sich auf die Belastung einzustellen.
    • Treiben Sie am besten mit Ihrem Partner/mit Freunden/in einer Gruppe Sport. Zum einen macht es mehr Spaß, zum anderen gibt es Ihnen aber auch mehr Sicherheit, wenn Sie nicht alleine sind.
    • Messen Sie vor dem Sport Ihren Blutzucker. Wenn der Wert niedriger als 150 mg/dl ist, essen Sie 1-2 KHP Obst.
    • Der Blutzuckerverlauf gerade unter Bewegung kann je nach Tageszeit unterschiedlich sein, deshalb sollten Sie in der Anfangsphase auch zwischendurch Ihren Blutzucker messen. Mit zunehmender Erfahrung können Sie dann die Häufigkeit der Messungen wieder reduzieren.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob Sie an Tagen, an denen Sie körperlich aktiv sind, Ihre Blutzuckermedikamente reduzieren sollen, damit Sie nicht zusätzlich Kohlenhydrate (und damit Kalorien) zuführen müssen.

    Ratschläge bei Sport und Insulin oder Tabletten

    Wenn der Diabetes bei Ihnen mit Tabletten oder Insulin behandelt wird, sollten Sie daran denken, dass der Blutzuckerspiegel durch die körperliche Belastung zusätzlich gesenkt wird. Daher sind einige vorbereitende Maßnahmen vor dem "Loslaufen" wichtig:

    • Unbedingt mindestens 40 g Traubenzucker (entspricht 8 Täfelchen) in der Sportkleidung bzw. -Tasche mitführen
    • Zusätzliche länger wirksame Kohlenhydratportionen (z.B. Brot, Obst) mitführen
    • Sportfreunde (evtl. Trainer) über Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unterzuckerungen informieren
    • Bei unklarer Erschöpfung während des Sports immer an eine Unterzuckerung denken
    • Bei einer Unterzuckerung Traubenzucker einnehmen und eine Pause einlegen, bis die Unterzuckerungssymptome abklingen (mindestens 10 Minuten)

    Viel Spaß beim Sport!

    Freuen Sie sich auch über kleine Fortschritte und verlangen Sie nicht schon am Anfang Höchstleistungen von Ihrem Körper. Denken Sie daran: es soll Spaß machen und gleichzeitig Ihrer Gesundheit nutzen. Langfristig werden Sie, nicht nur in Bezug auf die bessere Blutzuckereinstellung, feststellen, dass Sie sich mit Sport insgesamt wohler fühlen.

    Claudia Lenden, Diabetesberaterin DDG


    Redaktion: Dr. med. M. Stapperfend, Prof. Dr. med. W. Scherbaum

    Dieser Beitrag wurde inhaltlich zuletzt im Januar 2005 aktualisiert
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